IV. Ahh.: Fr. Müller. Die armenischen Handschriften des Klosters etc.
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IV.
Die armenischen Handschriften des Klosters
von Aryni (Arghana).
Von
Dr. Friedrich Müller,
Professor an der Wiener Universität.
Die Handschriftensammlung des armenischen Klostei's von
Ar.ni oder Argni (IVfV) kann zu den bedeutendsten
Sammlungen des Orients überhaupt gezählt werden. Schon in
der Zahl der Handschriften übertrifft sie z. B. die Sammlung
der Berliner königl. Bibliothek, indem sie nicht weniger als
142 (147) Handschriften umfasst, während die Berliner Biblio
thek nach dem Catalog von Karamianz blos 99 und mit den seit
dem dazu gekommenen Erwerbungen, nach den Mittheilungen
des Herrn P. Jacob Daschian, 110 armenische Codices besitzt. 1
— Wie wir sehen werden, kann die Sammlung des Klosters von
Ar- ;ni nicht blos quantitativ, sondern auch qualitativ den Vor
rang vor der Sammlung der Berliner Bibliothek beanspruchen.
Arvni (Arghana) liegt im Wiläjet (Wv«W) Dijärbekr im
Nord-Westen der gleichnamigen Hauptstadt. P. Leon Alischa-
1 Herr Dr Grigor Kalemkjar schätzt die Zahl aller vorhandenen armeni
schen Codices auf etwa 10.000. In Edzmiatsin befinden sieh etwa 2800,
in Venedig 2000, in Jerusalem 1500, in Wien (Bibliothek der P. P.
Mechitharisten) 500, in Tiflis etwa 400, in Paris 300, in Constantinopel
(Bibliothek der Antonianer) 350, in England 200, in Moskau 150, in Ber
lin 110, in St. Petersburg 100, in Bom 100. Der Best, ungefähr 1500 Hand
schriften, vertheilt sich auf die übrigen, sowohl öffentlichen als Privat
sammlungen. Leider muss man in Betreff der armenischen Handschriften
dasselbe sagen, was von den arabischen gilt. Die' theologische Literatur
ist stark vertreten, dagegen sind die Werke historischen Inhalts sehr
selten.
Sitzongsber. ä. phil.-hist. CI. CXX1TV. Bd. 4. Abh.
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