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XI. Abhandlung: ILauler.
ist. Das textlich noch unbekannte Fol. 87 konnte, so ver-
muthete der Gelehrte, über dieses versprengte Fastenblatt Auf
schluss geben, wenngleich schon Reifferscheid a. 0. dessen
Inhalt gleich dem der anderen des nämlichen Palimpsestes
(38, 34 und 60—98, nicht 61—99) als ecclesiastisch und später
Conte Giuliari, der vormalige Präfect der Capitularbibliothek, als
c.onstitutiones ecclesiasticae bezeichnet hatte. Diese allgemeinen
wenig zureichenden Angaben reizten aber Mommsen nur noch
mehr, die Wahrheit zu ergründen. Sein Wunsch veranlasste
Wilh. R. von Hartei, bezeichnende Theile einer Probe
aus demselben Palimpseste, welche Professor W. Studemund
im Jahre 1867 für das Corpus scriptorum ecclesiasticorum
angefertigt hatte, 1 sofort an Professor Mommsen zu senden.
Dieser übergab die offenbar kirchlichen Fragmente Professor
Ad. Harnack zu näherer Bestimmung. Der Forscher erklärte,
noch bevor ich in Verona eintraf, die Blätter als zu einer alt
lateinischen wörtlichen Uebersetzung der Apostolischen Consti
tutionen gehörig und betonte den kirchengeschichtlichen Werth
des Fundes. Die von mir entzifferte Rückseite des Blattes 87
(die Vorderseite, welche sich unrichtig numerirt in Stude-
mund’s Probe vorfand, bedurfte nur einer Ueberprüfung) schien
dies zu bestätigen; denn der hier enthaltene Schluss des ersten
und Beginn des zweiten Buches stimmt in der Didascalia und
in den Constitutiones apostolorum fast völlig überein.
Bei diesem für Professor Mommsen negativen Ergebnisse
konnte ich mich nicht in die Lesung des Palimpsestes ver
tiefen, da die Frontoarbeit drängte. Erst gegen Schluss der
Ferien vermochte ich einige Tage hiefür abzuzweigen, und
zwar las ich abgesehen von der schon anfangs entzifferten
Seite 87® noch die beiden Blätter 97 und 98, welche durch
Alter, Abschürfung und Wurmstichigkeit sehr gelitten haben,
aber von der Isidorhand nicht überschrieben sind. Von ihnen
sind Fol. 97 r und 98® durch Giobertische Tinctur, Fol. 97®
und 98 r durch Galläpfeltinctur gehoben. Ausserdem verglich
ich die bereits von Studemund gelesenen Fol. 33 r , 85 r und 87 r ,
1 Es sind die Blätter 33 r , 78 r , 81, 83 u , 84 u , 85 r , 86, 87 r ganz, dann 82
lückenhaft; von Fol. 33 u sind 23 Zeilen, von den Seiten 78 u lind 84 r
19 und 16 Zeilen (auch diese nicht vollständig) entziffert. Die Zahlen
sind nach der jetzt im Codex vermerkten Numerierung gegeben.