Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 126. Band, (Jahrgang 1892)

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I. Abhandlung: Heinzei. 
Zu II. III. Dass Bettler und bettelhaft aussehende Men 
schen besonders von Leuten niederen Standes, hier dem Fischer 
Ise, leicht für verdächtig gehalten werden, ist eine tägliche 
Erfahrung und keine alberne Erfindung des Spielmannes, wie 
Berger meint, XCIII. CVIII. 
Das Eingraben des Schiffbrüchigen in den Sand und die 
Bedeckung der Scham durch einen Zweig stammt wohl indirect 
aus der Odyssee; s. Anzeiger für deutsches Alterthum IX 256. 
Bei der ungemeinen Verbreitung der Odysseusgeschichte durch 
ganz Europa, s. Nyrop, Sagnet om Odysseus og Polyphem, 
Kopenhagen 1881, ist es nicht nöthig, an eine vollständigere 
Fassung des Apolloniusromanes zu denken, Berger, S. XCII, 
in dem diese Züge nicht Vorkommen. Der nackte Wigalois, 
der 'Sich vor einer Dame mit Moos und Gras bedeckt 15315, 
gehört vielleicht auch hieher, und gewiss wegen des Folgenden 
der nackte Egill, der sich am Strand mit Moos bedeckt und 
erwärmt, FAS. III 383; s. unten S. 19. 
Der Apolloniusroman stimmt durch die Reihenfolge von 
Einzelheiten am genauesten zu Orendel, Schiffbruch, Verlust 
der Gefährten, Rettung auf einer Diele, Klage, Erscheinen des 
Fischers, der Held erhält durch den Fischer einen Mantel, 
begibt sich von ihm weg in die Residenz, macht dort sein 
Glück durch Heirat mit der Prinzessin und belohnt den 
Fischer königlich; Berger XCff. — Aber die Rettung des 
Schiffbrüchigen durch einen Fischer findet sich auch sonst im 
griechischen Roman; s. Rohde, Der griechische Roman 413. 
421, und in Ableitungen davon, so im Jourdain de Blaivies, 
der auf dem Apollonius beruht, 1296, C. Hofmann, Sitzungs 
berichte der philologisch - historischen Classe der Münchener 
Akademie, 1871, 433 f. Hahn, Neugriechische Märchen IV 50, 
Anzeiger für deutsches Alterthum IX 255, Kinzel zu Lam- 
breclit’s Alexander 1403. 
In anderer Weise sehr ähnlich ist eine Episode im Bau- 
douin de Sebourg, wo der Held, der spätere König von Jeru 
salem, in hilfloser Lage, aber nicht schiffbrüchig, von einem 
Schuhflicker aufgenommen wird, der ihm allerdings mehr im 
Scherz zumuthet, sein Gewerbe zu lernen. Er gibt dem armen 
Ritter Unterhalt und beschenkt ihn mit Schuhen und einem 
grauen Rock, s. oben S. 12, für den er diirch die Freunde
	        
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