Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 121. Band, (Jahrgang 1890)

Das Zalwort vier und neun in den chamitisch-semitischen Sprachen. 
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in den übrigen bisher behandelten kuschitischen Sprachen 
wegen Ga. zagdl, Sa. So. sagdl u. s. w. auch eine parallele 
Grundform sagal, sagad, zagacl angenommen werden muss. 
12) An dise chamitische Form zagad reihen sich nun an 
die südäthiopischen Bezeichnungen für neun, nemlich: Amhar. 
und Gurag. HfhflVfs zaht-an und verkürzt zat-an, Harari 
zeht-an (Burt.), ziyt-dn (Paulitschke), Gafat zat-eha, gebildet 
aus dem Stamme zaliet -j- dem Nominalsuffix -an. 1 Daraus 
sind auch in den Sidamasprachen Gonga und Kafa. die Aus 
drücke für neun hervorgegangen, Go. jeta (Beke), yeca (Abb.), 
Kaf. yityä, yidyä, mit Abfall des Nasals und Uebergang von 
z zu j und y ; 2 in Kaf. yitdnö, Go. zetanä — Gafat zetana, 
Gurag. ’llfli',': zetanä, Amh. zatanä (aus zaht-ana) 
neunzig, ist jener Nasal noch vorhanden. 
13) Wie dise Sidamaformen zunächst an den verkürzten 
südäthiopischen Stamm zat sich anlenen, so sind die Agau- 
bezeichnungen für vier und neun (s. §. 1) an den älteren süd 
äthiopischen Stamm zahet anzuknüpfen. Das erhellt besonders 
aus Cha. saycd neun, entstanden aus sayc-cä für sayc-tä = 
Agm. ses-ta u. s. w. d. i. 4 —j— [5] 5 sayc-tä steht dann für salit- 
tä 3 und sayc verhält sich zu sähet bezüglich des Auslautes 
genau so, wie oben Go. yeca neben jeta zum südäthiopischen 
Stamm zat. Im Zalwort für vier, nemlich sez-ä hat das Chamir 
jenes ay in sayc zu e zusammengezogen, das im Bilin und 
Quaresa zu a verkürzt worden ist, 4 zugleich ist wie im Agm. 
Da. De. der frühere t-Laut in den Sibilanten übergegangen; 5 
als d ist derselbe noch vorhanden in Agm. bei Beke: sedi-ska 
(hei Waldm. schon sisi-ska) vierzig d. i. 4 [X] 10. Die Er 
weichung von c in sayc zu j in Bil. Qu. saj-ä viel - , hat nichts 
1 Ueber das Verliältniss von chamitischem d zu semitischem ( s. oben 
§. 5; zum Suffix - an im Südäthiopischen vgl. Prätorius, Amhar. Sprache, 
pg. 180, §. 142. 
2 Ueber y — früherem z vgl. Kafaspr. §.11 und §. 58 i. 
3 Ueber die Verhältnisse von y zu den Guttural- und Hauchlauten s. 
oben §. 5, Seite 9, Note 1; über -tä s. oben S. 5, Note 3. 
4 Aenliehe Fälle z. B. Bit saf neben sef = G. rtj&'ps Schwert; zay 
neben zeg aus zayg = A. Schulter; zat neben zet und zagt 
= G H JE.'Th Olivenöl; Satan neben setan — G. t* Teufel u. s. w. 
5 Ueber disen Lautwandel vgl. Chamirspr. §. 37 ft'.; Quaraspr. §. 21; 
Ivafaspr. §. 8; A. Dillmann, Grammat. der ätliiop. Sprache, pg. 48, §. 30
	        
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