VII. Abhandlung: v. Sickel. Prolegomena zum Liber diurnus I.
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VII.
Prolegomena zum Liber diurnus I.
Von
Th. R. v. Siekel,
wir kl. Mitgliede der kaiserl. Akademie der Wissenschaften.
(Mit einer Tafel.)
Vorwort.
Die Prolegomena zum Liber diurnus, deren ersten Theil
ich hiermit der phil.-hist. Classe der kais. Akademie behufs
Aufnahme in die Sitzungsberichte vorlege, sollen die neue von
mir veranstaltete Ausgabe dieser Sammlung von päpstlichen
Formeln, welche nächstens erscheinen wird, ergänzen. Ich
habe allerdings in derselben dem Texte bereits ein Praefatio
und einen Index rerum et verborum beigefügt. Aber ich habe
damit nicht erschöpft, was ich bereits jetzt über dieses wichtige
Quellenwerk zu sagen habe. Hätte ich dies Alles mit der
Edition vereinigen wollen, so würde der Umfang des Buches
der Verbreitung des Diurnus, an der mir besonders gelegen
ist, hinderlich geworden sein. Auch das habe ich in Betracht
gezogen, dass nicht alle Benutzer einer Quellenschrift in gleichem
Grade Müsse und Neigung haben, sich über dieselbe nach
allen Richtungen hin aufklären zu lassen. So habe ich mich
zur Theilung des Stoffes entschlossen: was sich füglich von
der Textesausgabe trennen lässt, gedenke ich gesondert als
Prolegomena zu veröffentlichen.
Um genauer zu sagen, wie ich die Scheidegrenze gezogen
habe, knüpfe ich an die letzte von E. de Roziere besorgte
Ausgabe (Paris 1869; bereits vergriffen, da die Auflage nicht
stark war) an. In diesem Werke von 738 Seiten nimmt der
Text der Formeln kaum den fünften Theil ein. Er wird an
Sitzungsber. d. phil.-hist. CI. CXVII. Bd. 7. Abh. 1