Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 105. Band, (Jahrgang 1844)

Schucliardt. Kreolische Studien VI. 
881 
Kreolische Studien. 
Von 
Hugo Sehuchardt, 
corr. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. 
VI. 
Ueber das Indoportugiesiscke von Mangalore. 
Die Nachfor s c 1 mngen, welche auf das Indoportugiesische 
in seinen verschiedenen Nuancen gerichtet sind, werden vor 
Allem dadurch erschwert, dass es uns durchaus an einer Ueber- 
sicht über diejenigen Orte fehlt, wo überhaupt die Sprache der 
ersten europäischen Eroberer ihr Leben noch fristet. Keineswegs 
findet sich bei allen denjenigen, die sich portugiesischen Namens 
rühmen, der Gebrauch dieses Idioms; wo von Eurasiern oder, 
wie die Einheimischen sagen, von Parangen die Rede ist, er 
scheint die Sprache gar nicht, die Abstammung kaum, vielmehr 
die Kleidertracht als das Bestimmende. Auch ein so ausgezeich 
netes Werk wie Hunter’s Imperial Gazetteer gewährt in der 
betreffenden Richtung nicht die erwünschten Anhaltspunkte. 
Zu Kreolische Studien II habe ich hinsichtlich des Gebietes, 
dem die dort gebotenen Proben entstammen, eine Mittheilung 
nachzutragen, welche Se. Hoch würden der Erzbischof Fr. Leo 
nardo di S. Luigi, apostolischer Vicar von Verapoly, mir gütigst 
zukommen lässt. In seinem Vicariate leben an Indoportugiesen 
— und zwar ist hier das Wort in dem eben angedeuteten 
weitesten Sinne zu nehmen — etwa 1000 Familien; sie wohnen 
am dichtesten in Cochim — gegen 150 Familien — und in 
der Umgebung von Cochim, nämlich zu Vaipim, Mattincheira, 
Saude und Ernacollum — gegen 350 Familien. In Cochim 
kann das Indoportugiesische fast als erloschen angesehen werden; 
es sind nur wenige Familien, die sich seiner noch im Hause
	        
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