Katuzniacki. Kleinere altpoln. Teste des XV. und Anfangs XVI. Jahrli. 267
Kleinere altpolnische Texte aus Handschriften des
XV. und des Anfangs des XVI. Jahrhundertes.
Von
Prof. Emil Kaiuzniacki.
Wie sehr auch die Kunde der altpolnischen Sprach
denkmäler in neuerer Zeit zugenommen hat, so ist sie dennoch
keineswegs schon so weit gediehen, dass man sagen könnte,
dass eine weitere Veröffentlichung derselben überflüssig wäre.
Im Gegentheil, es linden sich in diversen lateinischen Hand
schriften aus dem XV. und dem Anfang des XVI. Jahrhimdertes
noch immer recht bemerkenswerthe polnische Einschaltungen,
die, wenn nicht in literarischer, so doch in grammatischer oder
wenigstens in lexicalischer Beziehung des Interessanten noch
so viel bieten, dass sie verdienen, näher bekannt zu werden.
Zu dieser letzteren, für die nächsten Fachgenossen wohl nicht
ganz werthlosen Kategorie von polnischen Einschaltungen ge
hören nun auch die hier vorliegenden Texte. Sie stammen
aus Handschriften verschiedener Abkunft und zerfallen ihrem
Inhalte gemäss in drei Gruppen:
Zur ersten Gruppe gehören die Sprachreste, die in der
Handschrift, aus der sie entlehnt sind, den gemeinschaftlichen
Titel: Jura, quae sohis deas cledit populo Israhelico per Moysen
fuhren;
zur zweiten die Praeambula sermonum — wörtlich Ein
gangsformeln zu den Predigten; 1
Mit Bezug auf die Praeambula sermonum muss ich jedoch ganz aus
drücklich bemerken, dass- sie für Diejenigen, die mit dem Dodatki do
pi s m. pols. von Maciejowski S. 119 — 120 näher vertraut sind, in litera
rischer Beziehung nichts Neues bieten und hier nur darum noch einmal
f olgen, weil sie einige Varianten enthalten, die für den Speciaiisten
■uögiicher Weise nicht ohne Belang sind.