Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 8. Band, (Jahrgang 1852)

Hyrtl. Ueher das Arterien-System des Lepidosteus. 
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Gegenstandes zu werfen, um Uebereinstimmungen, Aehnliclikeiten 
oder Uebergänge zu finden. Das erstere Hemmniss wird durch den 
in der letzten Sitzung unserer Classe gefassten Beschluss, neues 
Material für diesen Zweck herbeizuschaffen, beseitigt, — das letztere 
lässt sich aber nicht bei Seite setzen , wenn Vollständigkeit ange 
strebt wird. 
Durch die classischen Arbeiten Müller’s über die Ganoiden 
ist die Hauptanlage ihres Gefäss-Systems bereits eruirt. Es erübrigte 
mir nur in die entfernteren Details einzugehen, und jene Modifica- 
tionen namhaft zu machen, welche, wenn auch in systematischem 
Sinne ohne Werth, in physiologischer Hinsicht von Belang sind. Die 
Art der Vereinigung der Kiemenvenen zum Aortenanfang, welche ich 
in Nachstehendem schildere, ist nicht dem Lepidosteus allein eigen, 
sondern, findet sich mit geringen Abweichungen, auch bei den übri 
gen Ganoiden, und bei den Selachiern, deren Familien ich, mit Aus 
nahme der mir nicht zu Gebote stehenden Chimaeren, unter Einem 
untersuchte. 
1, Zusammensetzung der Aorta. 
Die Vereinigung der Kiemenvenen zur Aorta geschieht bei Le 
pidosteus osseus Ag. nicht durch seitliche Einmündung derselben 
in das Anfangsstück der Aorta, sondern auf folgende Art: Die 
Venen der ersten Kiemenbogen vereinigen sich an der unteren Keil 
beinfläche zum Anfangsstück der Aorta. Die Venen der zweiten 
Kiemenbogen fliessen unter dem Aortenanfang in der Medianlinie 
zusammen, und bilden einen 4 Linien langen Stamm, welcher viel 
stärker als der Aortenanfang ist, unter diesem und mit ihm parallel 
eine kurze Strecke nach hinten zieht und zuletzt in ihn übergehet 
oder vielmehr, da er der stärkere ist, ihn in sich aufnimmt. Die 
Venen der dritten und vierten Kiemenbogen vereinigen sieb auf jeder 
Seite zu einem Truncus communis. Beide Truhci communes 
verhalten sich, nachdem sie sich in der Medianlinie vereinigten, so 
wie die Venen der zweiten Kiemenbogen, d. h. der aus ihrer medi 
anen Vereinigung entstandene Stamm geht unter jenem des zweiten 
Kiemenpaares nach hinten fort, und ist um so viel stärker als dieser, 
dass er eigentlich als der Aortenanfang anzusehen ist, welcher den 
medianen Stamm der zweiten Kiemenvenen so empfängt, wie dieser 
jenen der ersten Kiemenvenen. Die drei medianen Vereinigungs-
	        
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