Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 7. Band, (Jahrgang 1851)

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fiele andere Autoren richtig' bemerkt, den Farbenweclisel an und 
für sich nicht hervor. Ebenso ist der Einfluss der Tageszeit, der 
Temperatur, so wie des Schlafes und Wachens, wo er sich zeigt, 
nur untergeordnet so dass z. B. ein Thier zu jeder Stunde im 
Lichte dunkel und im Finstern hell werden kann, gleichviel, ob 
es wacht oder schläft, ob ihm warm oder kalt ist. 
21. Dass das Thier, wie selbst noch in neuester Zeit (von Paul 
Gervais im Jahre 1848) behauptet worden ist, die Farben sei 
ner Umgebungen annehmen könne, dass seine Farbe von dem ver 
schiedenen Oxydationsgrade des Blutes abhänge, dass der Farben 
wechsel eine Art Gelbsucht sei (Hasselquist) u. s. w., dies 
■sind sämmtlich Angaben, die dem Reiche der Fabeln angehören. 
Sitzung vom 11. December 1851. 
Das w. M., Hr. Prof. Rochleder in Prag, hat nachste 
hende Abhandlungen eingesendet: I. „Ueber die Wurzel 
R ubia tinctorum." 
Ich habe in der ersten Abtheilung dieser Abhandlung unter 
dem Namen Ruberythrinsäure eine Substanz beschrieben, welche 
sich durch ihr Verhalten gegen Säuren und Alkalien auszeichnet, 
durch deren Einwirkung sie sich in Zucker und Alizarin spaltet. 
Die Substanz war zur Analyse im luftleeren Raum über Schwefel 
säure getrocknet. Ich habe aus Gründen, die ich weiter unten aus 
einandersetzen werde, vermuthet, dass die bei gewöhnlicher Tem 
peratur im luftleeren Raum getrocknete Substanz noch Wasser 
enthalte und eine neu dargestellte Menge derselben bei 100° C. 
getrocknet. 
Hr. R. S ch warz erhielt bei der Analyse derselben von 0- 2365 
Substanz 0'4720 Kohlensäure, d. i. 54-42 pCt. Kohlenstoff - . Die 
imVacuo getrocknete Substanz gab 54-54 pCt. Kohle. Es lässt 
sich also bei 100° C. aus der Ruberythrinsäure kein Wasser weiter 
austreiben. 
Ich habe mich vergebens bemüht, die Spaltung der Rubery- 
thrinsäure in Alizarin und Zucker durch Emulsin zu bewerkstel 
ligen, die Säure blieb unverändert. Dieses negative Resultat, bei 
Anwendung des Fermentes der Mandeln ist natürlich kein Beweis,.
	        
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