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Herr Dr. Hinterberger hielt nachfolgenden Vortrag:
„I. Beitrag zur Kenntniss der Q u e ck si 1 b cr verhin-
düngen der Alkaloide.”
Bei der grossen Mannigfaltigkeit der Verbindungsverhältnisse
des Quecksilbers im Allgemeinen schien es nicht uninteressant, die
Verbindungen des Quecksilberchlorides mit den gewöhnlicheren
Alkaloiden einer genaueren Untersuchung zu unterwerfen; denn
man durfte von vornherein vermuthen, dass sich dieselbe Mannigfal
tigkeit auch hier geltend machen werde und konnte sogar hoffen,
vielleicht neue Fingerzeige fiir die Beurtheilung der Constitution
dieser merkwürdigen Körper zu erhalten.
Ich habe bisher die bezüglichen Verbindungen des Chinins,
Cinchonins, Piperins und Morphins untersucht, und behalte mir vor,
die Arbeit gelegentlich auch noch auf andere organische Basen
auszudehnen.
1. Chinin-Quecksilberchlorid.
Löst man gleiche Theile von reinem Chinin und von Queck
silberchlorid in starkem Alkohol auf, und mischt beide Lösungen,
nachdem man die Lösung des Chinins vorher mit Salzsäure schwach
angesäuert hat, so bildet sich nach einiger Zeit in der Flüssigkeit
ein ziemlich reichlicher Niederschlag von körnig-krystallinischer
Beschaffenheit. Der Niederschlag erscheint sogleich, wenn anstatt
starken Alkohols verdünnter Weingeist angewendet wird; er ist
aber dann nicht so deutlich krystallinisch wie im ersten Falle. Da
diese Verbindung in kaltem Alkohol und Aether, sowie auch in
Wasser sehr schwer löslich ist, so kann sie ohne merklichen Ver
lust auf dem Filtruin ausgewaschen werden. Bei 100° C. getrock
net bleibt sie gänzlich unverändert.
Die Analyse gab folgende Resultate:
1. 0,502 Grm. Substanz gaben bei der Verbrennung mittelst
chromsauren Bleioxides 0,6555 Grm. Kohlensäure, 0,174 Grm.
Wasser und 0,151 Grm. Quecksilber.
2. 0,836 Grm. Substanz gaben bei der Verbrennung mittelst
chromsauren Bleioxides 1,1035 Grm. Kohlensäure 0,2955 Grm.
Wasser und 0,248 Grm. Quecksilber. Dies gibt in 100 Theilen: