Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 6. Band, (Jahrgang 1851)

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Herr Dr. Hinterberger hielt nachfolgenden Vortrag: 
„I. Beitrag zur Kenntniss der Q u e ck si 1 b cr verhin- 
düngen der Alkaloide.” 
Bei der grossen Mannigfaltigkeit der Verbindungsverhältnisse 
des Quecksilbers im Allgemeinen schien es nicht uninteressant, die 
Verbindungen des Quecksilberchlorides mit den gewöhnlicheren 
Alkaloiden einer genaueren Untersuchung zu unterwerfen; denn 
man durfte von vornherein vermuthen, dass sich dieselbe Mannigfal 
tigkeit auch hier geltend machen werde und konnte sogar hoffen, 
vielleicht neue Fingerzeige fiir die Beurtheilung der Constitution 
dieser merkwürdigen Körper zu erhalten. 
Ich habe bisher die bezüglichen Verbindungen des Chinins, 
Cinchonins, Piperins und Morphins untersucht, und behalte mir vor, 
die Arbeit gelegentlich auch noch auf andere organische Basen 
auszudehnen. 
1. Chinin-Quecksilberchlorid. 
Löst man gleiche Theile von reinem Chinin und von Queck 
silberchlorid in starkem Alkohol auf, und mischt beide Lösungen, 
nachdem man die Lösung des Chinins vorher mit Salzsäure schwach 
angesäuert hat, so bildet sich nach einiger Zeit in der Flüssigkeit 
ein ziemlich reichlicher Niederschlag von körnig-krystallinischer 
Beschaffenheit. Der Niederschlag erscheint sogleich, wenn anstatt 
starken Alkohols verdünnter Weingeist angewendet wird; er ist 
aber dann nicht so deutlich krystallinisch wie im ersten Falle. Da 
diese Verbindung in kaltem Alkohol und Aether, sowie auch in 
Wasser sehr schwer löslich ist, so kann sie ohne merklichen Ver 
lust auf dem Filtruin ausgewaschen werden. Bei 100° C. getrock 
net bleibt sie gänzlich unverändert. 
Die Analyse gab folgende Resultate: 
1. 0,502 Grm. Substanz gaben bei der Verbrennung mittelst 
chromsauren Bleioxides 0,6555 Grm. Kohlensäure, 0,174 Grm. 
Wasser und 0,151 Grm. Quecksilber. 
2. 0,836 Grm. Substanz gaben bei der Verbrennung mittelst 
chromsauren Bleioxides 1,1035 Grm. Kohlensäure 0,2955 Grm. 
Wasser und 0,248 Grm. Quecksilber. Dies gibt in 100 Theilen:
	        
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