Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 3. Band, (Jahrgang 1849)

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ähnlichen Versuchen vorkommenden Erfahrungen auch gemacht 
wurden, wovon ich die auf den vorliegenden Bericht Bezug 
nehmenden besonders heraushebe — da diese Gaspudlöfen durch 
gängig ohne besondere höheren, den Zug befördernden Essen 
construirt waren, so war es natürlich, dass die durch heisse 
Luftzuleitung entzündeten Gase auch bei der Arbeitsöffnung des 
Pudlofens als Flamme herausströmten, wesshalb man dort durch 
einen künstlichen Luftstrom die Flamme zur Seite blasen, eigent 
lich ganz absperren musste, weil sonst wegen der Hitze, noch 
mehr aber wegen der erstickenden Wirkung der Gase kein 
Arbeiter längere Zeit an seinem Platze aushalten konnte. 
Hier wiederholte es sich häufig, dass bei unvollkommener 
Abwehr des Ausströmens bei der Arbeitsöffnung oder bei sonst 
wo entweichenden Gasen die Umstehenden plötzlich ohne einer 
besondern Vormahnung besinnungslos zusammenstürzten, und 
nach einer langwierigen Labung längere Zeit Uebliclikeiten und 
Kopfschmerzen behielten. Besonders bemerkbar war, dass man 
in der Nähe des Pudlofens einen laugenhaften Geschmack an 
der Zunge merkte, und sich die Haut an dem Gesichte und an 
den Händen fett anfühlte, was vorzüglich die Augen empfanden. 
Bei diesen Proben wurde es auch das erstemal bemerkt, dass 
sich am Lichtloche des Hochofens das oben erwähnte Cyankalium 
als Salbe absetzte, und in bedeutenden Quantitäten gesammelt 
wurde. Als der Hochofen im Frühjahre 1842, daher erst sechs 
Monate nach den vorgenommenen und wieder aufgegebenen Pro 
ben , niedergeblasen wurde, zeigte sich das innere aus feuer 
festen Ziegeln zugestellte Schachtfutter sehr gut erhalten, in 
dem nur um die Formen herum das Gestell ausgeschmolzen 
war, darüber aber die Ziegel fast ganz unangegriffen, scharf 
kantig, schwarzglasirt und so fest gebrannt waren, dass sie 
heftigen Hammerschlägen Widerstand leisteten und dabei Fun 
ken gaben; wohl aber war die Ziegelsubstanz auf drei Zoll Tiefe 
schwarz zusammengefrittet. Als der Hochofen viele Wochen 
kalt stehen geblieben war, und mittlerweilen eine anhaltend 
feuchte Witterung eintrat, bemerkte man, dass das Ofenge 
stelle nässte und Tropfen darauf herabliefen, welche gekostet 
sich stark ätzend zeigten, was so auffallend zunahm, dass nach 
und nach die ganzen inneren Wände 18 Zoll über den Formen
	        
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