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Sitzungsberichte
der
mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe.
Sitzung vom 11. April 1849.
Der Secretär zeigt den Verlust an, welchen die Classe durch das
Ableben ihrer wirklichen Mitglieder P r e s 1 und R u s c o n i erlitten.
Herr Professor Stampfer übergibt der Classe nach
stehende übersichtliche Darstellung seiner Auflösung der Auf
gabe eine möglichst brauchbare geometrische Visirmethode für
Passer zu linden.
Schon vor vielen Jahren war ich Mitglied einer Commis
sion, weiche eine von A. Carnevalli aus Mailand vorgelegte
geometrische Visirmethode für Fässer zu prüfen hatte. Zugleich
wurde schon damals ausgesprochen, wie wünschenswert!!, vor
züglich zum Gebrauche bei zollamtlichen Erhebungen, eine für
alle Arten von Fässern gleich brauchbare Visirmethode sei, da
der österreichische Visirstab nur auf eine bestimmte Form
der Fässer anwendbar ist, welcher Beschränkung bekanntlich
alle kubischen Visirstäbe unterworfen sind. Da Carnevalli’«
Methode zum zollämtlichen Gebrauche ihrer grossen Weitläufig
keit und schwierigen Anwendung wegen als ganz ungeeignet
erklärt wurde, so erboth ich mich, die Lösung dieser Auf
gabe zu versuchen , wozu ich denn auch von der Commission
sogleich aufgefordert wurde. Zugleich fanden sich Andere hinzu
angeregt, und so wurden von Zeit zu Zeit Commissionen an
geordnet, die eingegangenen Vorschläge zu prüfen. Das hohe Mi
nisterium hat so eben die Akademie der Wissenschaften aufgefor
dert, über den ganzen zu einem grossen Actenumfang angewach
senen Gegenstand ihr Gutachten abzugeben; die letztere hat hier
an eine Commission ernannt, welche von mir einen kurzen Abriss
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