Payr. Über die Einwirkung von Zinnchlorid auf Stärke bei gew. Temperatur. 269
SITZUNG VOM 10. JULI 1836.
Eiugesendete Abhandlungen.
Über die Einwirkung von Zinnchlorid auf Stärke bei
gewöhnlicher Temperatur.
Von Heinrich von Payr,
Stipendisten am Universitäts-Laboratorium zu Prag.
(Eingesendet von dem w. M. Herrn Prof. Dr. Röchle der.)
Auf Veranlassung des Hrn. Prof. Röchle der, der die Beob
achtung machte, dass hei mikroskopischen Durchschnitten von Ross
kastanien die Stärke nach Betupfen mit Zinnchlorid verschwand,
habe ich die Veränderung, welche Zinnchlorid auf die Stärke bei
gewöhnlicher Temperatur ausübt, näher zu erforschen versucht.
Stärke mit Zinnchloridlösung in einer Reibschale gemischt,
löst sich mit Zurücklassung eines ganz geringen Rückstandes auf.
Die Lösung wird von dem kleisterartigen Rückstand abgegossen und
filtrirt, was sehr langsam von Statten geht. Das Filtrat mit wasser
freiem Weingeist vermischt, gibt einen reichlichen, blendend
weissen Niederschlag, der auf einem Filter gesammelt, mit wasser
freiem Weingeist ausgewaschen wurde.
Das Salz wurde, im Vacuo über Schwefelsäure getrocknet, zur
Analyse verwendet.
0-316 Salz gaben 0-272 Kohlensäure und 0-121 Wasser.
0-369 „ „ 0-314 „ „ 0-1385 „
0-512 „ „ 0-198 Zinnoxyd.
0-307 „ „ 0-119