Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 12. Band, (Jahrgang 1854)

558 Engel. Bemerkungen über die Entwickelung der Schädel- und Gesichtsknocheo, 
Bemerkungen über die Entwickelung der Schädel- und Ge 
sichtsknochen , der äusseren Theile des Gesichtes, dann der 
Zunge, des Kehlkopfes und der Luftröhre. 
Von Professor Dr. Engel. 
(Mit III Tafeln.) 
An die von mir zuletzt überreichte Darstellung der Entwickelung 
des Gehirns sehliesst sich unmittelber die Beschreibung der Aus 
bildung des Kopfskeletes. Zwar sind mehrere Punkte dieser Ent 
wickelung bereits in meinen früheren Abhandlungen besprochen 
worden, doch möge es mir vergönnt sein, im Nachfolgenden das 
bisher an verschiedenen Stellen Zerstreute übersichtlich zusammen- 
zustellen, an die bereits bekannten Punkte Neues anzuknüpfen, und 
die Entwickelung der genannten Theile mehr im Einzelnen zu un 
tersuchen. 
Wenn sich an der Kopfblase die erste Furchung in einen oberen 
und einen unteren Keim (Fig. 1) gebildet hat, so gibt ein nach der 
Linie ab geführter, und auf der Ebene des Papiers senkrechter 
Durchschnitt die Figur 2 mit der oberen oder Hirnblase 1, und der 
unteren oder Gesichts-Nackenblase 2. Ist aber durch eine weitere 
Furchung das gesummte Kopf-Halsblastem in acht Bildungskugeln zer 
fallen (Fig. 3), so bietet ein nach der Bichtung ab senkreckt auf die 
Ebene des Papiers geführter Schnitt die Durchschnittsfigur 4. In 
dieser hat sich bereits die Haut von den Schädelknochen genetisch 
getrennt. Man sieht hier bei A die von dem Stirnbeinblasteme 
umschlossene Schädelhöhle; bei B die Höhle, welche die gesammte 
Gesichtsblastemmasse (die sogenannten Kiemenbogen) nach der Keim 
bildung darbieten; bei c sieht man die Durchschnittsfigur des künf 
tigen Sulcus longitudinalis, bei d die Andeutung der Crista gulb- 
Die Entstehungsweise der Winkel c und d wird aus den bisher gepflo 
genen Untersuchungen verständlich sein. Bei m erkennt man die 
Durchschnittsfigur des mittlerweile entstandenen Augenblastems. Die 
zwischen den beiden Augenkeimen liegende vierseitige Figur rsr s 
ist der Zwischenraum zwischen der Vorderkopfblase 1 und dem 
Gesichtsblastem 2, den man in der Seitenansicht bei rs in der drit 
ten Figur wahrnimmt. Dieser vierseitige Raum wird begreiflicher
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.