Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 11. Band, (Jahrgang 1853)

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Littr ow. 
Überblickt man das liier Vorgetragene, so bildet man, dass wir 
in der Kenntniss dieses Gegenstandes etwa seit denselben Arago 2 ) 
vor nun kaum zwei Decennien, bei Gelegenheit einer anderen Unter 
suchung behandelte, bedeutende Fortschritte gemacht haben: das 
adriatische Meer ist mit dem mittelländischen so wie baltischen, die 
ses mit dem schwarzen Meere, das rothe Meer mit dem Mittelmeer 
genau verbunden, zwischen stillem und atlantischem Ocean eine neue 
Messung ausgeführt worden. Alle diese Fortschritte aber haben im 
allgemeinen auf eine Verminderung der bisher angenommenen Niveau 
differenzen (in der grössten gegenseitigen Excedenz der einzelnen 
Meere etwa von 6 auf 1 ■ 5 T.) geleitet und somit unseren Ansichten 
eine und dieselbe Richtung gegeben, das sicherste Zeichen, dass wir 
auf dem Wege zur Wahrheit sind. Und so dürfen wir zuversichtlich 
erwarten, in nächster Zukunft die lang gehegte, auf unrichtige Beob 
achtung hin gefasste Meinung von sehr ungleichen Spiegelhöhen ver 
schiedener Meere, an der man um so fester gehalten zu haben scheint, 
je weniger von vornherein irgend klare Gründe zu ihren Gunsten 
sprachen, ganz aufgegeben, und alle damit zusammenhängenden 
Hypothesen fallen zu sehen. Schon Arago hat mit dem Scharfblicke 
der alle seine Arbeiten auszeichnete, statt der bis dabin gewöhnlichen 
Herleitung gewisser Meeresströmungen aus Niveaudifferenzen andere 
Erklärungsweisen als notlnvendig erkannt, und darauf hingewiesen, 
dass die früher beliebten Voraussetzungen von unverhältnissmässig 
starker Verdunstung wenigstens für das mittelländische Meer ganz 
unnütz seien, ein Schicksal, das ähnlichen noch im Schwange gehen 
den Annahmen vonnicht-compensirten Zuflüssen der Nordsee vielleicht 
in kurzem ebenfalls bevorsteht. 
Die Culminationspunkte der östlichen Central-Alpen. 
Von dem w. M. v. Littrow. 
Nach einer mir vor kurzem zugekommenen brieflichen Mitthei 
lung des Hrn. H. H. Denzler, Ingenieur der schweizerischen Lan 
desvermessung, gibt es in den Bernina-Alpen, dem Grenzgebirge zwi 
schen Veltlin und Engadin, mehrere Gipfel, die an Höhe den Orteier 
bedeutend übertreffen. Da dieses wichtige Ergebniss der Schweizer 
Triangulation so viel ich weiss aus authentischen Quellen hier nicht
	        
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