Full text: Die Staatsbahn von Wien bis Triest mit ihren Umgebungen

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Wendung vor St Georgen das Thal der Vogleina erreicht. In höherem Reize 
noch prangt hier die Landschaft, die Berge treten naͤher zusammen, zur Linken 
ragen die Thürme der imposanten Ruine Reichenegg einst der Sitz eines mäch— 
tigen Geschlechtes, das unter andern auch die weit entfernte Veste Ströchau im Pal⸗ 
tenthale' besaß. Die höhern Bergspitzen schmücken blanke Kirchlein, die Thalsohle 
freundliche Haäusergruppen, plötzlich öffnet sich jenseits Tüchern die Herrlichkeit 
des oberen Santhales mit den grotesken Formen der Sulzbach- und Steiner 
Alpen im Hintergrunde; mit einer Wendung nach Sühbost sind wir am Ziel der 
heutigen Reise, am Bahnhof zu Cilli angelangt. 
Der Südost des Gratzer Kreises Ilz, Feldbach, die 
Kiegersburg, Kirchberg Gleichenberg Johannesbrunn⸗ 
Straden, Radkersburg, Kapfenstein, Drunsee. 
Es erübrigt uns noch einen flüchtigen Blick auf den südöstlichen Theil des 
Gratzer Kreises zu werfen, wo sich uns so manches, der Aufmerksamkeit in hohem 
Grade Würdiges zeigt. Die Verbindung dieses Theiles des Landes mit der Hauptstadt 
desselben ist durch mehrere große und gut erhaltene Straßen hergestellt, zum Theil 
auch für den Postverkehr eingerichtet. Dieses ist der Fall mit der Straße über 
Mariatrost über Weitz und Pirkfeld dann jener über Gleisdorf nach Füuͤr— 
stenfeld, und jener über den Schemerl über Feldbach nach Gleichenberg 
und Radkersburg Gleisdorf ist einer der belebtesten Maͤrkte des Landes, 
bevölkert von fast tausend Bewohnern, in zum Theile recht stattlichen Häusern. 
1532 ward auch dieser Ort, wie fast alle in der Umgegend von Gratz durch die 
türkischen Raubschaaren der Renner und Brenner zerstört. Die Pfarrkirche und 
Viaristenkirche lohnen einen Besuch, theils durch interessante Bauformen, theils 
durch manches Altarblatt von nicht unbedeutendem Kunstwerthe. Von hier führt 
die Straße über den Grossauerberg in das freundliche, von der Ilz bewäs⸗ 
serte Thal, dessen Hauptort wieder ein nicht unansehnlicher Flecken ist, der eben⸗ 
falls den Namen Ilz träͤgt. Er zählt indessen nur gegen siebzig Häuser mit 
etwa fuͤnfhundert Bewohnern. In den Tertiär-Hügeln südlich des Marktes 
findet sich ein 354 Fuß mächtiges Lignitflötz, welches sich von West gegen Ost 
auf 2500, und von Nord nach Süd auf 400 Klafter erstreckt. Der Bau wird 
von Herrn A. Miesbach betrieben. Ueber Wilfersdorf und Altenmarkt 
erreichen wir dann Fürstenfeld.
	        
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