Sie schließen's hinter sich und lassen die Glocken ruh'n,
Sie wollen nicht gestoͤrt sein in ihrem Thun;
Wollen leben nur dem Drange, der einst sie entflammt,
Wollen der Welt nicht leben, die einst sie verdammt.
Durch die trüben Scheiben bricht mattes Licht,
Der Landmann in spaͤter Stunde begreift es nicht;
Orgelklaͤnge tönen so wunderbar,
Der Pilger höͤrt sie, es straͤubt sich sein Haar.
Das sind die Templer im Kirchlein zu Leonroth
Sie halten streng ihrer Ordensregel Gebot:
Sie wissen, der Tag verachtet's, die Welt verlacht's,
D'rum halten sie ihre stille Messe Mitternachts.
Hier hatten sie einst gehauset in der Einsamkeit,
Hier den verschwiegenen Waͤnden vertraut ihr Leid,
Hier Gott angeschaut, hier gebüͤßt in Pein, —
A—
Darum dies Leuchten in stiller Mitternacht,
Der Orgelklang, der die Herzen zittern macht, —
Und daß noch immer das alte Kirchlein steht,
Das thut allein der Templer allnächtlich Gebet.
Sculpturen, Inschriften oder sonstige Denkzeichen sind nicht vorhanden.
Nördlich der Geiselmühle Krems „ das große Streck⸗ und Blechwalzwerk
Sr. kais. Hoheit des Erzherzog Johann, beruͤhmt durch die Trefflichkeit
des Productes, besonders des Weißblechs, das mit dem feinsten englischen wett—
eifert.
Hinter ihm erhebt sich malerisch die Ruine gleiches Namens, eine der groͤß—
ten des Landes. Seit mehr als 150 Jahren war das Schloß im Besitze der Gra—
fen von Saurau und man sieht im innern Hofraum einen bemoosten Baum—
ttamm, der zu ihnen in einer jener räthselhaften Beziehungen gestanden sein soll,
an die, jemehr man sie als Wahn bezeichnet, desto fester geglaubt wird. Wirklich
hat, seit der Letzte des uralten, der Sage nach von einem Kampfgenossen Atti⸗
la's abstammenden Geschlechtes in die Gruft zu Ligist versenkt wurde, der Baum
Zweige zu treiben aufgehoͤrt.
Eine factische Merkwürdigkeit der Burg ist ihre hohe, die Inschrift: Vide
zui sidas tragende Warte; die Stärke ihrer Mauern laͤßt sich darnach beurtheilen,