Full text: Die Staatsbahn von Wien bis Triest mit ihren Umgebungen

Drille Abtheisung. 
Die südliche Staatsbahn II. Section. 
I. Von Mürzzuschlag bis Gratz 
Der Ausspruch des Monarchen, daß die Wien und Triest verbindende Staats— 
Eisenbahn die Hauptstadt der Steiermark beruͤhren muͤsse, ließ keinen Zweifel 
uͤbrig, daß fuür diese Anlage die Thäler der Muͤrz und Mur zu wählen seien, welche 
unter sich einen stumpfen Winkel mit der westlichsten Ausbeugung bei Bruck bil⸗ 
den. Wie schon erwähnt wurde, war der Anfangspunct der Bahn, noch ehe 
man sich über die Art der Uebersetzung des Semmering, oder füͤr seine Umgehung 
entschieden hatte, bei Mürzzuschlag und zwar an der Stelle festgesetzt, wo die an 
Oesterreich's Grenze unfern Mürzsteg, und mit einer ihrer Hauptquellen in Oester⸗ 
reich selbst, entspringende Mürz den Fröschnitzbach aufnimmt. Die Tracirung begann 
im Jahre 1842 unter Oberleitung des k.k. Hofrathes Ritter v. Francesconi, 
die Leitung des Unter- und Oberbaues war dem damaligen Eisenbahn⸗-Bau⸗ 
Inspector Johann Tillmayer, der Entwurf und die Obsorge für die Herstellung 
der Gebaͤude dem Inspector Moritz Löhr übertragen. 
Von dem anfangs mehr geradlinig projectirten Zuge in der obern Abthei⸗ 
lung (Mürzzuschlag-Bruck) fand es theilweise das Abkommen, da man im Detail 
der Studien über die Trace sehr weislich auf die ungestüme Natur der Mürz, 
eines reißenden Bergwassers, Bedacht nahm, das seine Kraft schon oft durch Zer—⸗ 
stoͤrung aller Uferschutzwerke als unwiderstehlich bewährt hatte. 
Diese Vorsicht erklärt es auch, warum schon auf dem Anfangspuncte der 
Bahn ungeachtet des beträaͤchtlichen Hoͤhenunterschiedes zwischen ihr und Gratz, 
eine Aufdaͤmmung von 15 Fuß in Anwendung kam; dennoch hatte der Fluß im 
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