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wie in der beruͤhmten Aufschrift des Sigmundsthores zu Salzburg Hier ward
der Sieg errungen über einen mächtigen, compacten Alpenzug, über die himmel—
anragende Scheidewand zweier ungeheurer Stromgebiete des Verkehrs aller Welt—
theile.
Topographie.
Wartenstein und Umgebung, Klamm Schottwien
Maria⸗Schutz.
Erst müssen wir der östlichen Umgebung des Ausgangspunctes Gloggnitz
einige Aufmerksamkeit widmen, sie ist minder bekannt, als die westliche; in dieser
üben mächtige Anziehungskraft das schöne Reichenau Buchberg der jährlich von
Tausenden bestiegene und bis zum Ueberdruß beschriebene Schneeberg das ro—
mantische Guttenstein, wo das Vorbild aller Maͤnner von Wort, Friedrich der Schoͤne von Habsburg-Oesterreich
in tiefer Einsamkeit sein durch Undank und
Verrath arg verbittertes Dasein schloß (1330). Viel auch trägt zur Belebung
dieser Gegend die Nahe von Neuberg und Maria-Zell bei, waährend es jenen am
cechten Ufer der Schwarza an volkreichern Ortschaften, mitunter auch an gut practi⸗
cabeln Verbindungen gebricht, und ihre reizendsten Puncte fast nur dem ausdau⸗
ernden Fußgänger zugänglich sind.
Von Wartenstein, das zuerst die truͤbe Einförmigkeit des Steinfeldes
unterbricht, und dessen besser erhaltene Gemächer noch jetzt einigen Wiener Familien
als gänzlich abgeschiedener, aber wunderlieblicher Sommeraufenthalt dienen, ist
noch nachzuholen, daß es mit keinem Adelsgeschlechte Oesterreich's in Verbindung
steht. Der Sage nach hätten es die Templer erbaut; ganz unrichtig ist die Be—
hauptung einiger, es stamme von den Georgsrittern, einem von Friedrich IV.
gegründeten Orden, der gleich jenen Mysticismus trieb, aber zur Zeit der Refor⸗
mation schon gänzlich verschollen war, denn bereits bei Beginn des 15. Jahr⸗
hunderts wurde die Veste mit dem nun gaͤnzlich in Trümmern liegenden Grim—
menste in an Hermann Grafen von Cilli verpfändet.
Am Gipfel des nahen kleinen Otterberges soll sich eine Naturmerkwürdigkeit,
eine unergründliche Felsspalte finden, aus der unausgesetzt ein sehr vernehmliches
Brausen hervortoönt.
Noch östlicher liegt Burg Kran ich berg, nahe der Landesgrenze in malerischer
Umgebung. Im Süden beginnt hinter einem Bergwalle, über dem sich gleich
Thürmen der große und kleine Pfaff erheben, der Feistritzwald, jetzt durch die Eisen—
werke in der Froͤschnitz, Ratten und um Hohenwang benuͤtzt; früher hat er in seinen
entlegenern Theilen lange als Urwald gegolten, und ein ziemlich zahlreiches Geschlecht