Bibliographic data
Map
- Title:
- Middel-landtsche Zee
- Statement of responsibility:
- nieuwlix uytgegeven door Arnold Colom op het Water by Nieuwe brugh inde Lichtende Colom tot Amsterdam
- Creation date:
- [1668]
- Language:
- Dutch; Flemish
- Reproduction type:
- Kupferstich
- Dimensions:
- 53 x 63 cm
- Extent:
- 1 Karte in 2 Teilen
- Shelfmark:
- K-V(Bl): WE 92
- Object number exhibition:
- 12 [Ausstellung 2022: 7 ERDTEILE - 7 WELTMEERE]
- Persistent identifier:
- AC12408343
- Short title:
- COLOM Mittelmeer 1668
- Keyword:
- Kartentyp; Regionalkarte
- Scale:
- Circa 1:5 000 000
- Description:
- Details zu illustrierendem Inhalt: 1 Titel- und 2 Maßstabskartuschen, 3 dekorierte Windrosen, Karte in Portolanstil
- Details zu kartographischem Inhalt: Rumbenlinien mit 15 "Windrosen" als Ausgangspunkte ; überlappende Kartenteile
- Details zu Maßstabsangaben: Maßstab in graphischer Form, "Duytsche mylen", "Spaansche mylen", "Engelsche en Fransche mylen"
- Sonstige Details: Exemplar ÖAW-Sammlung Woldan grenzkoloriert
- On the content:
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Die Karte Middel-landtsche Zee (Maßstab 1:5,000.000) wurde 1668 in Amsterdam von Arnold Colom (1624-1668) herausgegeben. Colom war ein Kartograph, Kupferstecher und Buchhändler und fertigte vor allem Seefahrerkarten an, die unter anderem im Zee Atlas ofte Water-Weereldt (1654) veröffentlicht wurden. Die Karte reicht von der Algarve im Westen bis nach Kleinasien im Osten und von Südfrankreich im Norden bis ins nördliche Afrika im Süden und ist in zwei sich überlappende Teile gegliedert: der westliche Bereich des Mittelmeeres ist oben dargestellt, der östliche unten. Sie entstand zu einer Zeit, als die Niederlande die bedeutendste Seefahrernation waren und die Kartographie in Amsterdam ihre Blüte erlebte.
Angaben zur geographischen Länge und Breite fehlen sowohl am Kartenrand als auch innerhalb der Karte. Der Maßstab wurde in graphischer Form in Duytsche mylen, Spaansche mylen und Engelsche en Fransche mylen angegeben. Die Karte ist im Portolanstil konzipiert worden und weist daher alle Charakteristika dieses speziellen Kartentyps auf. Portolankarten entstanden ab dem 14. Jahrhundert und dienten dem besseren Navigieren auf See. Ab den 1570er Jahren wurden Portolankarten immer mehr von Karten mit Mercatorprojektion abgelöst. Daher kann diese Karte in ihrer Darstellungsmethode im 17. Jahrhundert bereits als veraltet bezeichnet werden. Portolankarten sind auf einem Liniennetz konstruiert, wobei sowohl der Zentralpunkt als auch alle umliegenden 16 Punkte jeweils mit Linien verbunden sind und eine Windrose ergeben. Drei dieser Punkte sind in der Karte von Colom besonders schön ausgestaltet worden. Sie zeigen als Windrosen konzipiert die Himmelsrichtungen an. Die Küsten sind einigermaßen genau wiedergegeben. Alle wichtigen Hafenstädte sind eingetragen. Hingegen ist das Landesinnere von Eintragungen weitgehend frei geblieben. In der Karte von Colom kommen einige Landes, Gebiets- und Landschaftsbeschreibungen vor (Provence, Natolia, Dalmatia, Syria, Cypria usw.). Punkte visualisieren Sandbänke, Kreuze Klippen.
Zwei Listen geben die kleineren und in der Karte nur mit Zahlen versehenen Inseln des westlichen und des östlichen Mittelmeeres wieder. So bedeuten die Zahlen 59, 60 und 67 zum Beispiel die Inseln Ischia, Capri und Stromboli.
Petra Svatek
- reference works:
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Isabelle RAYNAUD-NGUYEN, Portolan, in: Ingrid KRETSCHMER, Johannes DÖRFLINGER, Franz WAWRIK, Lexikon zur Geschichte der Kartographie. Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg, Band 2, Wien 1986, 617-623.
Richard PFLEDERER, Finding their way at sea: the story of portolan charts, the cartographers who drew them and the mariners who sailed by them, Houten 2012.
Ronald Vere TOOLEY, Tooley's Dictionary of Mapmakers (New York 1979).