Bibliographic data
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- Title:
- La carte du Bourdelois, du pays de Médoc, et de la prevesté de Born.
- Statement of responsibility:
- Jean le Clerc execudit ; Salomon Rogers Sculp.
- Publisher:
- Jean le Clerc
- Creation date:
- [circa 1626]
- Language:
- French
- Reproduction type:
- Kupferstich
- Dimensions:
- 33 x 45 cm
- Extent:
- 1 Karte
- Shelfmark:
- K-V(Bl): EU/Fra 81
- Persistent identifier:
- AC12231556
- Short title:
- LECLERC Suedwestfrankreich 1617
- Keyword:
- Kartentyp; Regionalkarte
- Scale:
- Circa 1:750 000
- Description:
- Details zu illustrierendem Inhalt: Titelkartusche rechts unten, Maßstabskartusche links unten, 1 Windrose, 2 Schiffsdarstellungen, 2 Seeungeheuer, Leuchtturm in der Garonnemündung
- Details zu kartographischem Inhalt: Gebirge in Maulwurfshügelmanier
- Ergänzender Inhalt: Rumbenlinien mit 1 "Windrose"
- Details zu Maßstabsangaben: Maßstab in graphischer Form, "Lieues de Gascongne"
- Gitterlinien: Gradnetz am Kartenrand in 1° Schritten
- Nullmeridian: Azoren ?
- Ausrichtung: Osten
- Druckprivileg: "Cum privilegio Regis."
- On the content:
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Die La carte du Bourdelois, du pays de Médoc, et de la prevesté de Born (Maßstab ca. 1:750.000) wurde mit königlichem Druckprivileg Cum privilegio Regis vom französischen Geographen und Verleger Jean Le Clerc (1560-1621) hergestellt und von Salomon Rogiers in Kupfer gestochen. Jean Le Clerc wirkte vor allem in Paris und gab dort einige Karten der französischen Provinzen und den Atlas Le Théâtre géographique du Royaume de France (1620) heraus.
Die hier gezeigte Karte reicht vom Atlantik im Westen bis nach Libourne im Osten und von Pons im Norden bis nach San Sebastian im Süden und umfasst das südwestliche Frankreich und einen Teil des spanischen Baskenlandes. Sie ist geostet, wodurch der Kartenbetrachter vom Meer aus zur französisch-spanischen Küste blickt. Diese Darstellungsweise erinnert stark an jener des holländischen Kartographen Lucas Janszoon Waghenaer (1533/34-1605/06), dessen Karten die Landmassen ebenfalls vom Meer aus zeigen. Der Maßstab in graphischer Form (Lieues de Gascongne) befindet sich im rechten unteren Bereich der Karte. Das Gradnetz wurde zusammen mit den Himmelsrichtungen am Kartenrand eingetragen. Die Azoren fungierten wahrscheinlich als Ausgangspunkt für die Längenzählung. Ein Zeichenschlüssel ist nicht vorhanden. Im Meer sind zwei Schiffe und zwei Meeresungeheuer zu sehen. Zudem ist eine Windrose abgebildet, von der Rumbenlinien ausgehen. Auch diese Visualisierung könnte sich Le Clerc von Waghenaer abgeschaut haben.
Die Garonne wurde in ihrem Unterlauf wirklichkeitsgetreu abgebildet. Dasselbe gilt für die Flüsse Adour und Eyre. In der Gironne-Mündung visualisierte Le Clerc den 1611 erbauten Leuchtturm von Cordouan. Der Realität entspricht auch der Verlauf der Küste. Lediglich der Knick bei Biarritz ist etwas zu markant ausgefallen. Gut gelungen ist die Bucht von Arcachon. Das Gelände wurde in Bergfigurenmanier abgebildet. Der Kartograph unterschied im Bereich der Pyrenäen zwischen höheren und niedrigeren Bergen und deutete nordöstlich der Garonne richtigerweise eine sanfte Hügellandschaft an. Individuell gestaltete Aufrissbilder von Siedlungen gibt es vor allem für die Städte Bordeaux, Bayonne, Saint-Paul-lès-Dax und Hondarribia. Zwischen Bayonne und Saint Jean de Luz wird in einer Legende auf eine Kapelle hingewiesen.
Petra Svatek
- reference works:
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Cornelis KOEMAN, Lucas Janszoon Waghenaer: A Sixteenth Century Marine Cartographer, in: The Geographical Journal 131/2 (1965), 202-212.