Bibliographic data
Atlas
- Title:
- Accurata Globi Terrestris
- Sub title:
- delineatio qua Europa, Asia, Africa et America una cum Oceanis et maribus continentur
- Statement of responsibility:
- in lucem prodiit opera Matth. Seutter ; A.C. Seutter, delin.
- Publisher:
- Anjezo im Verlag bey Tobias Conrad Lotter
- Creation date:
- [1750?]
- Language:
- Latin
- Dimensions:
- 11 cm, Blattgröße 19 x 26 cm
- Extent:
- 6 ungezählte Blätter
- Shelfmark:
- K-I: WE 168 (1-6)
- Object number exhibition:
- 30 [Ausstellung 2022: 7 ERDTEILE - 7 WELTMEERE]
- Persistent identifier:
- AC09401696
- On the content:
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Tobias Conrad Lotter war nicht nur Matthäus Seutters Schwiegersohn, sondern auch der begabteste Kupferstecher der Seutterschen Landkartenoffizin und trug maßgeblich zu dessen Erfolg bei. Nach dem Tod Seutters erbte Lotter knapp die Hälfe seiner Druckplatten und führte den Verlag unter eigenem Namen weiter. Dabei verlegte er weiterhin die bekannten Karten von Seutter, er entfernte allerdings dessen Namen von den Druckplatten und ersetzte ihn durch seinen eigenen. Dies zeigt sich auch im vorliegenden Taschenatlas „Accurata Globi Terrestris Delineatio qua Europa, Asia, Africa et America una cum Oceanis et maribus continentur“.
Bei dem Taschenatlas handelt es sich um eine Zusammenstellung von sechs kleinformatige Karten (20x25 cm), welche auf das Format 10x6 cm gefaltet und in einem kleinen Etui aufbewahrt werden. Diese Karten, ein Planiglobe auf zwei Hemisphären und fünf Erdteilkarten, finden sich in gleicher Ausführung bereits im „Atlas Minor„ von Seutter (1744) und einige Jahre später auch im um 30 Karten erweiterten „Atlas Minor“ von Lotter wieder. Für beide Verleger war dies keine ungewöhnliche Vorgehensweise, mehrere Karten aus Atlanten wurden in diesem Format gedruckt und einzeln als kleine Reisekärtchen vertrieben.Trotz des kleinen Formats und des daraus resultierenden kleinen Maßstabs (zwischen 1:20 Mio und 1:150 Mio) weisen die Karten, vor allem im Namensgut, eine beeindruckende Inhaltsdichte auf. Wie viele Karten aus der Seutterschen Offizin sind auch diese mit aufwendigen Titelvignetten künstlerisch ausgeschmückt.
- reference works:
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Peter H. MEURER, Das Druckprivileg für Matthäus Seutter, in: Cartographica Helvetica 8 (1993); doi: 10.5169/seals-5360.
Michael RITTER, Seutter, Probst and Lotter: An Eighteenth-Century Map Publishing House in Germany, in: Imago Mundi 53 (2001) 130–135.
Michael RITTER, Die Welt aus Augsburg, Landkarten von Tobias Conrad Lotter (1717 – 1777) und seinen Nachfolgern; Berlin u.a., Dt. Kunstverl.; 2014.
Christian SANDLER, Matthäus Seutter (1678 - 1757) und seine Landkarten, Ein Handbuch; (Christian Sandler und seine Schriften, 2); Bad Langensalza, Rockstuhl; 2006, 2. Aufl.
Ronald V. TOOLEY, Charles BRICKER, Landmarks of mapmaking, An illustrated survey of maps and mapmaking; New York, Dorset Press; 1989.
Lothar ZÖGNER, Tobias Conrad Lotter 1717-1777, Kartenmacher in Augsburg, in: Kartographische Nachrichten 27 (1977) 172–175.