Bibliographic data
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- Title:
- Charte den Oesterreichischen Kreis nach seinen Haupt- und Unter-Abtheilungen vorstellend
- Statement of responsibility:
- Nach astronomischen Beobachtungen und den bewährtesten Specialcharten neu entworfen von F. L. Güssefeld ; C. Susemihl sc.
- Publisher:
- im Verlage des Industrie-Comtoirs
- Creation date:
- 1796
- Language:
- German
- Reproduction type:
- Kupferstich
- Dimensions:
- 43 x 53,5 cm
- Extent:
- 1 Karte
- Shelfmark:
- K-V(Bl): OE 259
- Persistent identifier:
- AC04480096
- Short title:
- GUESSEFELD Oesterreich 1796
- Keyword:
- Kartentyp; Regionalkarte
- Scale:
- Circa 1:1 000 000
- Description:
- Details zu illustrierendem Inhalt: Titelkartusche links oben
- Details zu Maßstabsangaben: Maßstab in graphischer Form, "Geographische oder Deutsche Meilen", "Italienische Meilen" und "Wiener Klaftern"
- Gitterlinien: Längen- und Breitenangaben in 1°-Schritten
- Nullmeridian:Ferro
- Sonstige Details: Exemplar ÖAW-Sammlung Woldan flächen- und grenzkoloriert
- On the content:
-
Die Charte den Oesterreichischen Kreis nach seinen Haupt- und Unter-Abtheilungen vorstellend (Maßstab ca. 1:1,000.000) wurde von Franz Güssefeld (1744-1808) im Verlag des Industrie-Comptoirs 1796 in Weimar herausgegeben, für den er neben dem Nürnberger Verlag Homännische Erben arbeitete. Der Landes-Industrie-Comptoirs, vom deutschen Verleger und Mäzen Friedrich Johann Justin Bertuch (1747-1822) ins Leben gerufen, erhielt im Jahr 1791 ein fürstliches Privileg. Die Karte stellt wohl eine veränderte Neuauflage der Karte Der Oesterreichische Kreis dar, die Güssefeld 1788 im Verlag Homännische Erben herausgegeben hatte. Unterschiede ergeben sich vor allem im Maßstab, in der Geländedarstellung, in der Kartenausdehnung und bei den eingetragenen Namen. Auf Pater Joseph Liesganig wird im Untertitle nicht mehr verwiesen. Güssefeld spricht davon, dass er die Karte nach astronomischen Beobachtungen und den bewährtesten Specialcharten neu entworfen hätte. Somit ließ er die neuesten Kenntnisse der damaligen Zeit in seine Karte einfließen.
Die Karte von 1796 reicht vom Arlberg im Westen bis zum westlichen Balaton im Osten und von Regensburg im Norden bis zur Po-Mündung im Süden. Ein Gitternetz ist vorhanden. Längen- und Breitenangaben erfolgen am Kartenrand in 1°-Schritten. Der Nullmeridian bezieht sich auf die Kanareninsel Ferro. Der Maßstab erscheint im linken unteren Eck in graphischer Form in Geographischen oder Deutschen Meilen, Italienischen Meilen und Wiener Klaftern. Der Zeichenschlüssel befindet sich im linken unteren Eck und beinhaltet Signaturen für Staedte, Feste Städte, Schanzen und befestigte Pässe, Schlösser, Märckte und Flecken, Dörfer, Stift, Kloster, Brücke, Strasse, Fluss, Bach und B. Berg. Innerhalb des Kartenbildes differenzierte Güssefeld anscheinend auch zwischen Haupt- (Doppellinie) und Nebenstraßen (einfache Linie, zwischen Carlstadt und Petrinia sichtbar). Flüsse und Bäche können aufgrund ihrer ähnlichen Signatur innerhalb der Karte kaum unterschieden werden.
Im Gegensatz zur Karte von 1788 sind die Berge in Raupenmanier dargestellt. Zudem erscheinen wesentlich mehr Berg- (Rottenmanner Tauern, Sölker Alpen. Semering B. usw.) und Talnamen (Ziller Thal, Stubay Th. usw.). Auch diese Ausgabe der Sammlung Woldan ist grenz- und flächenkoloriert. Nicht definierbar ist die rot eingetragene Linie, die in Pöchlarn an der Donau beginnt und über Eisenerz, Leoben, Spittal am Millstätter See, Lienz, Brixen und Meran nach Glurns ins Vinschgau führt. Wurde hier eine Reiseroute wiedergegeben? Zwei kurze rote Linien erscheinen zudem zwischen Glurns und Bormio und zwischen Brixen und Bozen.
Petra Svatek
- reference works:
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Andreas CHRISTOPH, Geographica und Cartographica aus dem Hause Bertuch. Zur Ökonomisierung des Naturwissens um 1800, München 2012.
Markus HEINZ, Die Geschichte des Homännischen Verlages, in: Michael DIEFENBACHER, Markus HEINZ, Ruth BACH-DAMASKINOS (Hg.), auserlesene und allerneueste Landkarten: der Verlag Homann in Nürnberg 1702-1848. Eine Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg und der Museen der Stadt Nürnberg mit Unterstützung der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz im Stadtmuseum Fembohaus vom 19. September bis 24. November 2002, Nürnberg 2002, 34-47.
Traudl SEIFERT, Güssefeld Franz, in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), 289. Online-Version: https://www.deutsche-biographie.de (eingesehen am 16.06.2017)