Bibliographic data
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- Title:
- Neuester Grundrisz der Haupt- und Residenzstadt Wien
- Sub title:
- = Nouveau Plan de Vienne Capitale de l'Autriche
- Publisher:
- Mörschner und Jasper, Kohlmarkt No. 257
- Creation date:
- 1825
- Language:
- German
- French
- Reproduction type:
- Kupferstich
- Dimensions:
- 90 x 90 cm
- Extent:
- 1 Karte auf 4 Blättern
- Shelfmark:
- K-I: OE/Vie 587
- Persistent identifier:
- AC04462599
- Short title:
- MOERSCHNER Wien 1825
- Keyword:
- Kartentyp; Stadtplan
- Scale:
- Circa 1:6 725
- Description:
- Anmerkungen zur Entstehungsangabe: Ffrühere Ausgabe des Planes 1822 (ONB, AC03802420)
- Ergänzender Inhalt: Kompaßrose links oben, "Viertel der Stadt", "Benennung der Vorstädte" und "Nummerisches Verzeichniss aller Häuser in der Stadt" am rechten Rand, Liste der "k.- k. Hof-, Staats und öffentliche Gebäude in der Stadt" und "In den Vorstaedten" am unteren Kartenrand
- Ergänzender Inhalt:
- Details zu Maßstabsangaben: in graphischer Form ("Wr. Klafter")
- Ausrichtung: NE
- Exemplar ÖAW-Sammlung Woldan: Originalblätter in 56 Teile zerschnitten, auf Leinen aufgezogen, mit Flächenkolorit
- On the content:
-
Der Neuester Grundrisz der Haupt- und Residenzstadt Wien (Maßstab ca. 1:6.725; Kupferstich) entstand 1825 im Verlag Mörscher und Jasper in Wien und wurde auch mit dem französischen Titel Nouveau Plan de Vienne Capitale de lAutriche versehen. Zur Entstehungszeit der Karte wurden Wienpläne von diversen Verlagen in großer Zahl veröffentlicht, da 1821 eine Neunummerierung der Wiener Häuser vorgenommen wurde. Diese löste die alte Nummerierung vom Jahre 1795 ab.
Die Karte reicht von Währing im Westen bis zur Landstraße im Osten und vom Augarten im Norden bis nach Gumpendorf im Süden. Unterhalb des Titels ist eine Maßstabsleiste in Wiener Klafter zu sehen. Hinweise auf die geographischen Längen und Breiten fehlen sowohl am Kartenrand als auch innerhalb der Karte. Eine Windrose im linken Eck der Karte zeigt ihre Ausrichtung nach Nordosten an. Die einzelnen Viertel der Innenstadt sind in unterschiedlichen Farben visualisiert. Der Kartograph verwendete gelb für das Schottenviertel, grün für das Stubenviertel, violett für das Wimerviertel und rosa für das Kärntnerviertel. Aber auch die Vorstädte sind durch Farben gekennzeichnet, wie zum Beispiel blau für Erdberg und Rossau, grün für Wieden und Neubau usw. Die Häuser sind mit ihren jeweiligen Hausnummern eingetragen, welche sie 1821 bei der Neunummerierung der Stadt erhalten hatten. Plätze, Straßen, Schlösser, Kirchen und auch manche Gärten sind benannt worden. Im Prater sind zum Beispiel der Feuerwerksplatz, Kaffeehäuser und ein Ringelspiel dargestellt.
Der Plan besaß wahrscheinlich eine Grundriss Wiens als Grundlage, die vermutlich zum ersten Mal 1802 auf 4 Kupferplatten aufgeteilt gedruckt wurde (Stecher: Joseph Gerstner, 1768-1813). So entsprach zum Beispiel die Form des Hafens des Wiener Neustädter Kanals 1825 nicht mehr der Realität. Zudem müsste das 1821 bis 1823 erbaute Thier-Arzney-Institut auf einem neu erstellten Plan von 1825 eingetragen sein. Auch eine um 1799 geplante Verbindung des Kanalhafens mit dem Donaukanal ist in der 1825er Karte noch schwach sichtbar.
Umfangreiche Tabellen im unteren und rechten Bereich der Karte geben alle Häuser der Stadt und die k. k. Staats und öffentlichen Gebäude wieder. In dieser Liste findet man Bibliotheken, Verwaltungsgebäude, Theater, Kirchen, Plätze, Klöster und Wirtshäuser in deutscher und französischer Sprache. So erfahren die Kartenbetrachter, dass zum Beispiel in der Innenstadt das Haus mit der Nummer 728 das Wirtshaus Zum goldenen Hirsch und das Haus mit der Nummer 964 das Münzamt beherbergt.
Petra Svatek
mit eingearbeiteten Kommentaren von Fritz Lange
- reference works:
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Quellen und weiterführende Literatur:
Michael BUCHMANN, Dynamik des Städtebaus, in: Peter CSENDES, Ferdinand OPLL (Hg.), Wien. Geschichte einer Stadt. Band 3: Von 1790 bis zur Gegenwart, Wien 2006, 47-84.
Ferdinand OPLL, Wien im Bild historischer Karten: die Entwicklung der Stadt bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, Wien 2004.
https://graphicarts.princeton.edu (eingesehen am 19.02.2019)