Bibliographic data
Map
- Title:
- Karte der Hohen Tauern
- Statement of responsibility:
- entworfen u. gezeichnet von Carl Edlen von Sonklar k. k. Oberst
- Publisher:
- Beck'sche Universitäts Buchhandlung (A. Hölder.)
- Creation date:
- 1866
- Language:
- German
- Reproduction type:
- mehrfarbige Litographie
- Dimensions:
- 58 x 86 cm
- Extent:
- 1 Karte
- Shelfmark:
- K-III: OE 1684
- Persistent identifier:
- AC04086897
- Short title:
- SONKLAR Hohe Tauern 1866
- Keyword:
- Kartentyp; Regionalkarte
- Scale:
- 1:144 000
- Description:
- Details zu kartographischem Inhalt: Inselkarte, Höhendarstellung mit Höhenschichtlinien (1000 F) und Farbkodierung
- Ergänzender Inhalt: Mit Namensverzeichnis der Gletscher
- Details zu Maßstabsangaben: Maßstab in numerischer und graphischer ("1 W.r Zoll = 2000 W.r Klafter = 12.000 W.r. Fuss") Form
- Gitterlinien: Längen- und Breitenangaben am Kartenrand in 5'-Schritten am Kartenrand
- Nullmeridian: Ferro
- Projektion: stereographisch
- Anmerkungen zur Entstehungsangabe: Die Karte erschien ursprünglich als "Tab. I." in Sonnklar, Karl von: Die Gebirgsgruppe der Hohen-Tauern (Wien 1866). Hier als Sonderdruck mit eigenem Umschlagtitel
- Sonstige Details: Mit detaillierten Angaben zu Gletscherformen
- On the content:
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Die Karte Hohe Tauern (Maßstab 1:144.000) wurde von k. k. Oberst Carl Sonklar Edler von Innstädten (1816-1885) im Jahre 1866 im Wiener Verlag von Alfred Hölder herausgegeben. Sonklar war unter anderem Geographieprofessor an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. Er erwarb sich seine Verdienste vor allem in der orographischen und glaziologischen Erforschung der Alpen. Wir verdanken ihm eine geographische Einteilung der Ostalpen, ein orometrisches System und großmaßstäbige Gletscherkarten. Einer seiner bekanntesten Schüler war der Entdeckungsreisende Julius von Payer.
Die Karte reicht vom Salzachtal im Norden bis zum Drautal im Süden und vom Krimmler Achental im Westen bis zum Großarl- und Maltatal im Osten. Angaben zur geographischen Länge und Breite sind am Kartenrand in 5-Minuten-Schritten eingetragen. Der Maßstab wurde im unteren Bereich der Karte graphisch und numerisch angegeben (1 Wr. Zoll = 2000 Wr. Klafter = 12000 Wr. Fuß). Ein Namensverzeichnis mit 226 Gletschern ist im rechten oberen Eck zu sehen. Zur Karte entstand auch ein 408 Seiten umfassender Text über Die Gebirgsgruppe der Hohen Tauern mit besonderer Rücksicht auf Orographie, Gletscherkunde, Geologie und Meteorologie nach eigenen Untersuchungen dargestellt.
Interessant ist vor allem die Geländewiedergabe. Die Karte ist eine Höhenschichtenkarte, in der das Relief auf der Basis von Höhenlinien je nach Höhe in unterschiedlichen Farben wiedergegeben wurde. Durch diese Methode ist auf den ersten Blick sichtbar, welche Gebiete höher und welche tiefer liegen. Pionier war in Österreich Franz von Hauslab (1798-1883), der ab den 1820er Jahren Forschungen zu diversen Farbsystemen durchführte. Ermöglicht wurde diese Entwicklung durch die Zweite Franziszeische Landesaufnahme, bei der zum ersten Mal in Österreich trigonometrische und barometrische Höhenmessungen durchgeführt und den Alpen und ihrem glazialen Formenschatz eine gesteigerte Aufmerksamkeit entgegengebracht wurden. Aber auch die Aktivitäten des 1862 gegründeten Österreichischen Alpenvereins trugen zu einer besseren Erforschung der Alpen bei. Sonklar visualisierte Ebenen und Talweitungen in grün, während er die höher gelegenen Regionen mit dunkelbraunen bis hellbraunen Farben versah. Die Berge sind benannt und mit Höhenangaben versehen (Bsp. Ankogel 10292). Zusätzlich sind auch morphologische Formen wie Schuttkegel (bei Dellach, Niedernsill, usw.), Moränen und Klüfte eingetragen. Gletscher erscheinen in einem Blauton, Felsen in schwarz. Auch Aussichtspunkte (AP), Wege, Berghütten und Heilbäder (Bsp. bei Badgastein) sind eingetragen. Eine Anhäufung von Punkten weist auf Schutt hin, der vor allem am Ende von Gletscherzungen zu sehen ist. Seen sind schwarz-weiß-schraffiert wiedergegeben.
Petra Svatek
- reference works:
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Kurt BRUNNER, Erste großmaßstäbige Gletscherkarten unter besonderer Berücksichtigung der Hohen Tauern, in: Salzburger Geographische Arbeiten 36 (2000) 7-21.
Ingrid KRETSCHMER, Carl Sonklars Atlas der Ötztaler Gebirgsgruppe ein früher Gletscheratlas der Ostalpen, in: Cartographica Helvetica 25 (2002) 11-20.
Ingrid KRETSCHMER, Von der Zweiten Landesaufnahme (1806) bis zur Gegenwart (2004), in: Ingrid KRETSCHMER, Johannes DÖRFLINGER, Franz WAWRIK, Österreichische Kartographie. Von den Anfängen im 15. Jahrhundert bis zum 21. Jahrhundert (Wiener Schriften zur Geographie und Kartographie 15), Wien 2004, 169-289.
Ingrid KRETSCHMER, Sonklar Edler von Innstädten Karl, in: Neue Deutsche Biographie 24, Berlin 2010, 572-573.