Bibliographic data
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- Title:
- Eisenbahnnetz der Österreichischen Monarchie
- Sub title:
- aus der k. k. Hof- und Staatsdruckerei
- Publisher:
- k. k. Hof- u. Staatsdruckerei
- Creation date:
- [1854]
- Language:
- German
- Reproduction type:
- Lithographie
- Dimensions:
- 37 x 50 cm
- Extent:
- 1 Karte
- Shelfmark:
- K-V(Bl): OE 1344
- Persistent identifier:
- AC04071365
- Short title:
- ANONYM Oesterreich 1854
- Keyword:
- Transport & Travel; Eisenbahn
- Scale:
- Circa 1:2 800 000
- Description:
- Ergänzender Inhalt: Streckennetz am Stand von 1854
- Details zu Maßstabsangaben: in graphischer Form ("1 Zoll = 10 deutsche Meilen")
- Sonstige Details: unterschiedliche Darstellungen für "Im Betrieb befindliche, Im Bau begriffene, Allerhöchst genehmigte oder bereits projectierte, Noch auszuführende Eisenbahnlinien"
- On the content:
-
Die ersten Karten mit dem gesamten Eisenbahnnetz der Habsburgermonarchie entstanden um die Mitte der 1850er Jahre. Die hier vorgestellte anonyme Karte Eisenbahnnetz der Österreichischen Monarchie (Maßstab ca. 1:2,800.000; Lithographie) dürfte wahrscheinlich die erste ihrer Art in Österreich gewesen sein. Sie zeigt die gesamte Habsburgermonarchie und teilweise auch die nahe der Grenze liegenden Städte anderer Staaten vom Bodensee im Westen bis Kronstadt im Osten und von Dresden im Norden bis Venedig im Süden. Gedruckt wurde sie in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei, wahrscheinlich 1854 oder 1855. Eine Jahreszahl ist auf der Karte zwar nicht vorhanden, doch kann aufgrund des Baufortschritts mancher Bahnen auf das Erscheinungsjahr geschlossen werden. Denn die Strecke zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag, die am 17. Juli 1854 eröffnet wurde, ist bereits als fertig gestellt eingezeichnet, währen die am 17. Dezember 1855 in Betrieb genommene Strecke Oderberg-Dzieditz noch als im Bau befindlich ausgewiesen wurde.
Als Orientierung dienen die Flüsse, Seen, Staatsgrenzen und Meeresflächen. Die Topographie fehlt zur Gänze. Zudem wurden lediglich die wichtigsten Städte entlang der Bahnlinien eingetragen. Angaben zu den Längen- und Breitengraden sind nicht vorhanden. Die Maßstabsangabe erfolgt in graphischer Form (1 Zoll = 10 deutsche Meilen). Durch unterschiedliche Liniensignaturen sind Im Betrieb befindliche, Im Bau begriffene, Allerhöchst genehmigte oder bereits projectierte und Noch auszuführende Eisenbahnlinien unterschieden worden. So waren damals zum Beispiel die Strecken Wien-Bruck-Marburg, Wien-Lundenburg-Brünn-Prag, Gmunden-Budweis und Wien-Budapest-Szegedin bereits fertig gestellt, während jene von Steinbrück nach Agram und von Triest nach Laibach gerade gebaut wurden. Genehmigte bzw. bereits projektierte Strecken verliefen beispielsweise von Innsbruck nach Kufstein und von Leoben über Salzburg nach Linz. In Planung waren etwa die Strecken zwischen Ofen und Debrecen und zwischen Hermannstadt und Kronstadt. Viele heute vorhandene Eisenbahnen fehlen noch zur Gänze. So wurde beispielsweise Mitte der 1850er Jahre die Strecke von Innsbruck nach Bludenz noch nicht einmal geplant. Die Entscheidung für ihren Bau fiel erst 1880. Die Eisenbahnen der angrenzenden Staaten wurden in der Karte nur dann berücksichtigt, wenn sie direkt im Anschluss an das österreichische Streckennetz geplant beziehungsweise gebaut wurden (zum Beispiel die im Bau befindlichen Strecken von Salzburg nach München und von Mailand nach Bologna).
Petra Svatek
- reference works:
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Johannes DÖRFLINGER, Österreichische Eisenbahnkarten bis zum Ersten Weltkrieg, in: Wolfgang SCHARFE, Ingrid KRETSCHMER, Franz WAWRIK, Kartographiehistorisches Colloquium Wien 1986. Vorträge und Berichte, Berlin 1987, 157-174.
Bettina KRENN, Eisenbahnkarten der Österreichisch-ungarischen Monarchie vom Beginn des Eisenbahnwesens bis zur Jahrhundertwende, ungedr. Univ.-Dipl. Wien 1998.