Bibliographic data
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- Title:
- IMPERII RUSSICI et TATARIAE UNIVERSAE tam maioris et Asiaticae, quam minoris et Europaeae TABULA
- Sub title:
- iuncta Sciagraphia explicationis eiusdem et descriptionis Russiae et Tatariae universae Geographico-historicae
- Statement of responsibility:
- ex recentissimis et probatissimis monumentis et relationibus concinnata et ad legitimas proiectionum Geographie. regulas plane exacta opera IOH. MATTHIAE HASII. Math. P. P. juncta Sciagraphia expicationis ejusdem et descriptionis Russiae et Tatariae universae Geographico-historicae; R. A. Schneider sc.
- Publisher:
- Impensis Homannianorum Heredum
- Creation date:
- 1739
- Language:
- Latin
- Reproduction type:
- Kupferstich
- Dimensions:
- 47 x 54 cm
- Extent:
- 1 Karte
- Shelfmark:
- K-V(Bl): EU/Rus 309
- Persistent identifier:
- AC04008683
- Short title:
- HASE Russland 1739
- Keyword:
- Kartentyp; Kontinentalkarte
- Scale:
- Circa 1:16 900 000
- Description:
- Details zu illustrierendem Inhalt: Titelkartusche mit Jagddarstellungen links unten, Widmungskartusche mit Portrait der Zarin Anna und allegorischen Figuren links oben
- Details zu kartographischem Inhalt: Gebirgsdarstellungen in Maulwurfshügelmanier
- Details zu Maßstabsangaben: Maßstab in graphischer Form, "Milliar. Germ. Commun.", "Vorstae Russicae" , "Li Sinensia"
- Gitterlinien: Längen- und Breitenangaben in 5° Schritten
- Nullmeridian: Ferro
- Projektion: stereoskopisch
- Widmung: links oben, "ANNAE Magnae Victrici RUSSORUM IMPERATRICI"
- Druckprivileg: "Cum Privil. S. C. M. nec non R. M. Pol. et Sax." in Titelkartusche
- Sonstige Details: Exemplar ÖAW-Sammlung Woldan und ONB flächen- und grenzkoloriert
- On the content:
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Die Kupferstichkarte Imperii Russici et Tatariae Universae tam maioris et Asiaticae, quam minoris et Europaeae Tabula (Maßstab ca. 1:16,900.000) wurde von Johann Matthias Hase 1739 im Verlag Homännische Erben in Nürnberg gedruckt und Kaiserin Anna (1693-1749), die von 1730 bis 1740 regierte, gewidmet. Der Verlag Homann wurde von Johann Baptist Homann (1664-1724) 1702 gegründet und nach seinem Tod durch seine Erben als Verlag Homännische Erben weitergeführt. Johann Matthias Hase studierte Theologie und Mathematik und war bis zu seinem Tod als Universitätsprofessor für Mathematik in Wittenberg und ab den 1730er Jahre auch im Verlag Homännische Erben angestellt. Seine Arbeitsweise als Kartograph beruhte auf der kritischen Auswertung von Quellen, wodurch seine Karten zu den qualitätsvollsten seiner Zeit gezählt werden können.
Die hier gezeigte Karte reicht von Deutschland im Westen bis nach Japan im Osten und von der Insel Nowaja Semlja im Norden bis ins südliche China im Süden. Das Druckprivileg (Cum Privil. S. C. M. nec non R. M. Pol. et Sax.) befindet sich in der Titelkartusche im linken unteren Eck der Karte. Die Längen- und Breitenangaben erscheinen am Kartenrand in 5°-Schritten. Als Ausgangspunkt für die Längenzählung wählte Hase die Kanareninsel Ferro. Gitterlinien findet der Kartenbetrachter innerhalb des Kartenbildes. Der Maßstab erscheint in graphischer Form im rechten unteren Karteneck in Milliar. German. Commun., Vorstae Russicae und Li Sinensia. Die Karte wurde in stereographische Horizontalprojektion angefertigt, die durch Hase zum ersten Mal im Verlag Homännische Erben gedruckt wurde. Sowohl das Widmungsschreiben als auch die Titelkartusche werden von allegorischen Darstellungen umrahmt, welche zum Beispiel die Jagd und das Kriegswesen betreffen. Zudem ist im linken oberen Eck unter anderem auch ein Globus und der auf drei Seewesen reitende Wassergott Neptun mit Dreizack zu sehen.
Die Gebirgsdarstellung erscheint in Maulwurfshügelmanier, sodass höhere und niedrigere Gebirge nicht voneinander unterschieden werden können. Kaspisches und Schwarzes Meer, Aralsee und Baikalsee erscheinen bereits einigermaßen wirklichkeitsgetreu. Dasselbe gilt für die ostasiatische Küste. Lediglich die Küste des nördlichen Eismeeres ist ab der Westküste von Nowaja Semlja noch ausgesprochen schematisch und fantasievoll wiedergegeben, da ihre Erforschung und Mappierung erst im 19. Jahrhundert so richtig einsetzte. 1738 publizierte Hase eine Beschreibung der Karte, in der er über deren Herstellung und über den Karteninhalt informiert.
Petra Svatek
- reference works:
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Johannes DÖRFLINGER, Hase Johann Matthias, in: Ingrid KRETSCHMER, Johannes DÖRFLINGER, Franz WAWRIK, Lexikon zur Geschichte der Kartographie. Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg, Band 1, Wien 1986, 287-288.
Markus HEINZ, Die Geschichte des Homännischen Verlages, in: Michael DIEFENBACHER, Markus HEINZ, Ruth BACH-DAMASKINOS (Hg.), auserlesene und allerneueste Landkarten: der Verlag Homann in Nürnberg 1702-1848. Eine Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg und der Museen der Stadt Nürnberg mit Unterstützung der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz im Stadtmuseum Fembohaus vom 19. September bis 24. November 2002, Nürnberg 2002, 34-47.
Markus HEINZ, Beschreibung der ausgestellten Objekte, in: Michael DIEFENBACHER, Markus HEINZ, Ruth BACH-DAMASKINOS (Hg.), auserlesene und allerneueste Landkarten: der Verlag Homann in Nürnberg 1702-1848. Eine Ausstellung des Stadtarchivs Nürnberg und der Museen der Stadt Nürnberg mit Unterstützung der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz im Stadtmuseum Fembohaus vom 19. September bis 24. November 2002, Nürnberg 2002, 210-248.
Antonius LUX, Große Frauen der Weltgeschichte. 1000 Biographien in Wort und Bild, München 1963.
Fritz SCHNELBÖGL, Hase Johann Matthias, in: Neue Deutsche Biographie 8, Berlin 1969, 21-22.