Bibliographic data
Map compilation
- Title:
- General-Karte von Europa in 25 Blättern
- Statement of responsibility:
- entworfen und bearbeitet von Josef Ritter von Scheda
- Edition statement:
- Neueste Auflage mit besonderer Berücksichtigung der Eisenbahnen
- Publisher:
- Artaria
- Creation date:
- 1872
- Language:
- German
- Reproduction type:
- Farblithographie
- Dimensions:
- 185 x 227 cm, Blätter 40 x 50 cm
- Extent:
- 1 Karte auf 25 Blätter
- Übersichtsblatt
- Shelfmark:
- K-V(Bl): EU 1792 [1-26]
- Persistent identifier:
- AC03745321
- Short title:
- SCHEDA Europa 1872
- Scale:
- 1:2 592 000
- Description:
- Ergänzender Inhalt: Zeichenerklärung auf Blatt 21, Längentabellen auf Blatt 22, vakante Stelle für statistische Angaben auf Blatt 25
- Details zu Maßstabsangaben: Numerischer Maßstab "1 Wr. Zoll-36.000 Wr. Klafter, oder 1-2.592.000 der Natur", Maßstabsleisten "oesterreichische Meilen", "deutsche oder geografische Meilen", "französische Lieues", "See- oder italienische Meilen", "russische Werste"
- Gitterlinien: Längen- und Breitenangaben in 2°-Schritten
- Nullmeridian: Paris
- On the content:
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Die Generalkarte von Europa (Maßstab 1:2,592.000; Lithographie) wurde von Josef Ritter von Scheda (1815-1888) entworfen und 1872 in Wien bei Artaria gedruckt. Sie besteht aus 25 Blättern und einem Übersichtsblatt, welches als Skelett für die Zusammenstellung der Blätter der Generalkarte dient und einen guten Überblick über die einzelnen Kartenblätter bietet. Josef Ritter von Scheda trat 1829 in die österreichische Armee ein und machte vor allem im Militärgeographischen Institut Karriere. Dort leitete er unter anderem von 1869 bis 1876 die 1. Gruppe, die aus den Abteilungen Topographie, Lithographie und Kupferstich gebildet wurde. Scheda publizierte aber auch eigene Kartenwerke, wie zum Beispiel eine geognostische Karte und eine Generalkarte der Habsburgermonarchie und die hier vorgestellte Generalkarte von Europa, die bereits 1845-47 zum ersten Mal gedruckt wurde und nun eine neue Auflage mit besonderer Berücksichtigung der Eisenbahnen darstellte.
Die Karte umfasst ganz Europa vom nördlichen Skandinavien und Island im Norden bis nach Nordafrika im Süden und von Portugal im Westen bis zum Ural im Osten. Als Nullmeridian wählte Scheda Paris. Die Längen- und Breitenangaben sind in 2°-Schritten am Kartenrand durch Zahlen und innerhalb der Karte als Gitterlinien wiedergegeben. Der Maßstab ist auf Blatt 22 in graphischer Form durch Oesterreichische Meilen, Deutsche oder geografische Meilen, französische Lieues, See- oder italienische Meilen und Russische Werste wiedergegeben. Zudem ist er auch numerisch ausgewiesen worden (1 Wr. Zoll-36.000 Wr. Klafter, oder 1-2.592.000 der Natur). Neben dem Maßstab ist auf Blatt 22 auch eine umfangreiche Tabelle zu finden, welche für ausgewählte Städte, Provinzen und Staaten Angaben zu den geographischen Längen enthält. Eine Zeichenerklärung befindet sich auf Blatt 21. Scheda integrierte unterschiedliche Kreissignaturen für diverse Siedlungsgrößen und Zeichen für Häfen und althistorisch berühmte Städte, Ruinen. Zudem werden Liniensignaturen für Eisenbahnen, Haupt- Verbindungs- und Poststraßen, Dampfschiffahrt zu Meer und administrative Grenzen ausgewiesen und Abkürzungen erklärt (M.B. für Meerbusen, G. für Golf, Vgb. für Vorgebirge, I. für Insel usw.).
Flüsse und Seen sind bereits realitätsnah in die Karte eingetragen. Die Geländewiedergabe erfolgt in Form von Schraffen. Die wichtigsten Berge und Gebirgszüge sind benannt worden. In die Karte trug Scheda auch alle bis dahin gebauten Eisenbahnlinien ein. So kann man zum Beispiel bereits die durchgehende Eisenbahnlinie zwischen Wien und Triest sehen, die 1857 vollendet wurde. Eine Trasse von Innsbruck über den Arlberg nach Landeck ist noch nicht eingetragen, da diese Bahnlinie erst 1883 in Betrieb genommen werden konnte. Die wichtigsten Straßen sind durch rote Linien wiedergegeben, die Routen der Linienschiffe durch rot strichlierte Linien. Zusätzlich sind die Seemeilen bis zum nächsten Hafen angegeben (Bsp. von Malta nach Corfu 335 See M.). Das Übersichtsblatt enthält hingegen lediglich die wichtigsten Städte, Flüsse und Eisenbahnlinien und bietet zum Inhalt der einzelnen Kartenblätter eine gute Orientierung.
Petra Svatek
- reference works:
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Peter BROUCEK, Scheda, Josef von, in: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Band 10, Wien 1994, 56-57.
Johannes DÖRFLINGER, Scheda, Joseph von, in: Ingrid KRETSCHMER, Johannes DÖRFLINGER, Franz WAWRIK, Lexikon zur Geschichte der Kartographie. Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg, Band 2, Wien 1986, 703.
Johannes DÖRFLINGER, Scheda, Joseph v., in: Neue Deutsche Biographie 22, Berlin 2005, 598. Online unter https://www.deutsche-biographie.de (eingesehen am 07.09.2017).
Ernst HOFSTÄTTER, Beiträge zur Geschichte der österreichischen Landesaufnahmen: Ein Überblick der topographischen Aufnahmeverfahren, deren Ursprünge, ihrer Entwicklungen und Organisationsformen der vier österreichischen Landesaufnahmen. Herausgegeben vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Band 1, Wien 1989.
Bettina KRENN, Eisenbahnkarten der Österreichisch-ungarischen Monarchie vom Beginn des Eisenbahnwesens bis zur Jahrhundertwende, ungedr. Univ.-Dipl. Wien 1998.