Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 9. Band, (Jahrgang 1852)

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Joseph Bergmann. 
Geleseu: 
Über die Belagerung und den Entsalz der Stadt 
Bregenz im J. 1408, und deren Betterinn Ehrguta, 
mit ihrem vermeintlichen Denkmale. 
Von dem w. M. Hrn. k. k. Rath Bergmaun. 
Herzog Leopold III. von Österreich, der 1386 in der heissen 
Schlacht bei Sempach fiel, kaufte zu Baden im Aargau am 22. Mai 
137S um 30,000 Goldgulden vom kinderlosen Rudolf, dem letzten 
Grafen von Montfort-F eldkirch, dessen ganze Grafschaft, zu der 
auch seit 1338 der innere Bregenzerwald, Torenbüren und Fussach 
gehörten, bedingungsweise, so dass sie erst mit seinem Tode (1390 
16, Nov.) gänzlich an das Haus Österreich gelangte. 
Mit dieser kleinen, aber durch ihre Lage sehr wichtigen Erwer 
bung rückten die Herzoge, die 1363 Tirol an sich gebracht hatten, 
an die Ostgrenze der wachsenden Eidgenossenschaft und suchten 
über den Boden- und Walhensee, wenn auch nicht eine ununter 
brochene doch leichtere Verbindung mit ihren Stammlanden zu 
gewinnen. Diese Nachbarschaft verwickelte auch Österreich in die 
dortigen Angelegenheiten und Zwiste, besonders mit den Grafen von 
Werdenberg und den nach Freiheit dürstenden Appenzellern. Die 
Gebrüder Rudolt und Hugo Grafen von Werdenberg, Herren zu 
Rheinegg und Wartau, durch ihre Mutter Agnes Neffen des so eben 
erwähnten seligen Grafen Rudolf von Montfort-Feldkirch, verlangten 
Rheinegg, machten vergebliche Ansprüche auf Feldkirch, und waren 
daher den Herzogen gram. Es kam zu Feindseligkeiten. Ihr Städtchen 
Weidenberg wurde am 10. August 1404 erobert und nach dieser 
Zeit stand Graf Rudolf auf Seite der Appenzeller und ward ihr Haupt 
mann. Diese hatten sich gegen ihren Herrn, den Fürstabt Cuno von 
St. Gallen, erhoben und am 17. Jänner 1401 mit der Stadt St. Gallen 
verbunden. Sie boten vereint demselben in allem Trotz, der in gegen 
seitige, wiederholte unversöhnliche Feindseligkeiten ausbrach. Herzog 
Friedrich von Österreich-Tirol, später „mit der leeren Tasche” 
heigenannt, vom Abte zu Hülfe gerufen, nahm am Kriege, der auch 
seine Besitzungen bedrohte, Antheil. Seine Hauptleute fochten un 
glücklich, besonders am Stoss (17. Juni 1405), wo sein Vogt zu 
Feldkirch, Sigmund von Schlandersberg, derFeldkircher Stadtammann
	        
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