Bericht über die Leistungen der historischen Commission.
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und zwar zur Prüfung und Begutachtung allenfalls einlangender slawi
scher Geschichtsquellen und Abhandlungen; ferner dass nach ihrem
Beschlüsse vom 7. Jänner laufenden Jahres auch das wirkliche Mit
glied Arneth zur Vertretung der Interessen der vaterländischen Alter
thumskunde in die Commission eingetreten ist und seit dem 12. Jän
ner 1852 an den wöchentlichen Sitzungen derselben theilnimmt.
Ich wende mich nun zum zweiten besonderen Theile meiner
Aufgabe, nämlich zur genaueren Darstellung und Durehordnung des
in den bisherigen Verölfentlichungen der Commission niedergelegten
geschichtlichen Stoffes.
Ich werde denselben, wie ich glaube, am ungezwungensten nach
den einzelnen Kronländern durchordnen. Es wird sich auf diesem
Wege am klarsten ein übersichtliches, gegliedertes Bild des Gelie
ferten ergeben. Nach der Betrachtung der Ausbeute für jedes einzelne
Kronland, sollen dann jene Beiträge an die Reihe kommen, welche
sich auf die Geschichte mehrerer Kronländer zugleich, sowie der
Gesammtmonarchie beziehen. Hierauf will ich zur Betrachtung der
Ausbeute für die Geschichte ehemaliger Bestandtheile des Reiches
übergehen und dies wird den natürlichen Übergang zur Geschichte
der Nachbarländer des Kaiserstaates bilden. Zum Schlüsse endlich
wollen wir unseren Blick auf jene Beiträge lenken, welche die Ver
hältnisse Österreichs zum deutschen Reiche und dessen Bestand-
theilen durch neuen Stoff beleuchten.
Ich beginne, wie billig, mit dem kleinen Stammlande der Mon
archie, mit demErzherzogthume Österreich, und will zuerst aufführen,
was zur Geschichte von
Österreich unter der Enns
geliefert wurde. Die Beiträge zur Geschichte dieses Kronlandes
zerfallen in vier Abtheilungen, nämlich 1. zur Landesgeschichte im
Allgemeinen; 2. zur Geschichte des Städtewesens; 3. der geistlichen
Körperschaften und endlich 4. des Adels.
1. Als Beiträge zur Landesgeschichte im Allgemeinen
lassen sich folgende Stücke bezeichnen. Vor Allem eine Untersuchung
unseres verstorbenen correspondirenden Mitgliedes Maxim. Fischer
zu Klosterneuburg unter dem Titel: „Einstige Klöster und Ortschaften
im Lande Österreich unter der Enns.” Archiv 2, 79—136. Die
Nachweisungen zu dieser Arbeit sind zum grössten Theile den