Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 88. Band, (Jahrgang 1877)

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Hartei. 
legenheiten erschöpft sei, oder ob nur die Procheirotonie über 
diese ein Vorrecht vor anderen genoss. Jedenfalls steht durch 
dieses Zeugniss fest, dass über sie procheirotonirt wurde, dass 
der eigentlichen Tagesordnung Anfragen Tcspi Ispwv -/.ai beim und 
über auswärtige Angelegenheiten vorausgingen, indem der Rath 
damit wie in den eben erläuterten Fällen jedem Athener Gelegen 
heit bot, sich darüber zu äussern und sich autorisiren liess, sie 
auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen, bezügliche 
Probuleumata auszuarbeiten, Gesandte und Bittsteller ein 
zuführen. Die Richtigkeit dieser Angabe, so weit sie Cultus- 
angelegenheiten betrifft, welche unzweifelhaft in den Kreis 
der ispd y.ai ocia gehören, lässt sich nun durch eine Inschrift aus 
01. 111/4 = 333/2 v. Chr. in willkommener Weise bestätigen. 
Dieselbe betrifft das Gesuch der Kaufleute aus Kition um die 
Erlaubniss, ein Heiligthum der Aphrodite zu erbauen, betrifft 
also eine Kleinigkeit, für welche zudem Präcedenzfälle Vorlagen, 
und beweist gerade dadurch um so mehr die Not.hwendigkeit 
eines Vorbeschlusses in wichtigeren Angelegenheiten derselben 
Gattung. Sie lautet nach Köhler CIA. II nr. 168: 
[0]eoi. 'EG Niy.oxpdxou; ap"/ovxo; ex! vr t q hx-(€ibog irpJnv)? xpuxa- 
vstac • x wv zposopwv sirsiii^iSsv ©sop.kcc «byppouffioi; • sboijsv xp ßouXst' 
Avxiooxo; ’AxokAocajpcu Soxak^xxto; sixsv • xxepi wv k^youaiv ot Kittet; 
xxspi xv)<; lBp6a£iw<; xp Aopobi'xvj xoü ispoü, eipYjipi'cöai xeT ßouksi xou; 
xposopou; ol dv kd/o)[c]i xposBpsüsiv sig xvp xxpthxrjv EtwkYjat'av xpci;aY a Y e ' v 
aüxoui; y.ai /pv)|j,axiaai, Yviüpvjv 3s £u|j.ßdAkso0ai rgg ßoukvj? st; xov Svjpov 
oxi So-aeI xy) ßouksT, daouo-avxa xov Svjpov xwv Kixieiwv xxept xyjc üSpÜGSiw; 
xoü ispoü y.ai akkou ’Aövjvaiwv xoü ßouAopivou ßouksÜGaGÖai o xt äv aüx£> 
ooy.st äpiGxov sivat. 
’Exi Niy.oxpdxoop v.p/o'ncg sxi xvjc ITavSioviSo; Seuxepa; xpuxavEtac - 
xwv xposopwv ereeilfl^iijev «bavooxpaxoc 'hikafo^c • s'8oi;sv xw 3/iJ.w • 
Auzo[u]pyo? Auxcspovcc Bouxdov]c eEicev • xxspl wv oi svxopoi ot lvixisic 
Eoo^av Ivvop.a IxexEÖeiv aixcüvxs; xov oijjj.ov /wpfou Hvxxvjgiv ev w iopü- 
Govxai isp'ov ’AippoSixn)?, oeoö-/6ai xw cr,[j.w ooüvat xot; sp.-opci; xfiiv Kixiswv 
Ivy.xTpiv /[wjpiou ev w lopÜGOVxat x'o isp'ov vqg ’A®pooi'xv]c, y.aöäxsp y.ai 
ot AiYiiuxtoi xb xyj; TaiSo? isp'ov iSpuvxon. 
Die Stele dieser Inschrift hat das Eigenthümliche, dass 
sie einen Raths- und einen Volksbeschluss enthält und dass 
der Rathsbeschluss eigentlich nichts weiter ist als eine Auf 
forderung an jeden Athener, der in dieser Ekklesie erschienen
	        
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