Maassen. Glossen des canonischen Rechts aus dem karolingischen Zeitalter 235
Glossen des canonischen Rechts aus dem
karolingischen Zeitalter.
Mitgetheilt und beleuchtet von
Friedrich Maassen,
wirklichem Mitgliede der k. Akademie der Wissenschaften.
I. Die Handschriften.
1. Cod. lat. Monac. 6242 (Fris. 42) in folio saec. IX.
exeunt. vel X. ineunt. 1 enthält f. 2' — 289' die Dionysio-Hadriana. 2
Zwischen den Zeilen und am Rande finden sich Glossen. Die
Interlinearglossen sind hie und da altdeutsche Worterklärungen,
die bereits von Graff benutzt sind.
2. Cod. Ambros. S 33 sup. in folio saec. IX. Stammt
aus Bobbio. 3 Enthält diejenige vermehrte und veränderte Form
der Sammlung des Dionysius, die ich nach dieser Handschrift
die bobienser genannt habe. 4 Die Glossen sind zum Theil
dieselben, wie die der münchener Handschrift — ohne dass
alle Glossen der letzteren uns hier begegneten —, zum Theil,
und zwar verhältnissmässig zahlreich, andre.
3. Cod. Vercell. CXI. in folio saec. X. 5 Enthält die
bobienser Dionysiana. Die Glossen dieser Handschrift finden
1 S. Halm et Laubmann Catalogus codicum Latinorum bibliotheeae regiae
Monacensis T. I. P. III. p. 77 sq.
2 S. meine Geschichte der Quellen und der Literatur des can. Rechts im
Abendlande I. S. 441 fg.
3 S. meine Bibliotheca Latina juris canonici manuscripta I. I. Italien.
(Sitzungsberichte LIII.) S. 381 fg.
i S. meine Geschichte der Quellen u. s. w. I. S. 471 fg.
5 S. meine Bibliotheca Latina juris canonici manuscripta a. a. 0. S. 412 fg.