418 P rusik. Possess. Ädjectiva auf -uj u. -otn>, u. die possess. Pronomina moj, tvoj, svoj.
§. 8. Man wird nun nach dem Gesagten darüber kaum in
Zweifel sein, wie die poss. Pronomina moj, e, a, tvoj, e, a,
svoj, e, a, zu deuten. Sie sind gleichfalls aus dat. sing, mi,
*tvi (cf. Skrt. thve, Zend. thvoi), *svi (Prakrit se statt sve,
Zend. hoi st. hvoi) entstanden, indem das i in oj gunirt wurde,
um den Hiat zu vermeiden, der durch Anfügung der adjec-
tivischen Endungen a, o, a entstanden wäre, daher:
mi * tvi * svi
.1 I. I.
moj-i, o, a tvoj-T>, o, a svoj-t., o, a
I I. I.
moj, e, a tvoj, e > a svoj, e > a -
Aus einem übrigens für das Slavische unnachweisbaren
Ablativ für Skrt. mat, tvat, *svat, sind die possess. Pronomina
nicht entstanden, indem der abl. im slav. zwar, wie Bopp will,
mo, tvo, svo (wenn nicht lieber, to, so, cf. dat. ti, si) gelautet
hätte, da das t am Ende hätte müssen wegfallen; sobald es
aber eine Stütze bekommt, erhält es sich, 1 und es müsste also
das poss. Pronomen lauten: mot-ja., tvot-jx, svot-jA mostt,
böhm. moc, tvostt, böhm. tvoc, svosts, böhm. svoc. Für unsere
Annahme zeugt auch das Litauische mit seinem män-as, täv-as,
säv-as, das ebenfalls, wie ich dafür halte, aus dem dat. sing,
man, tav, sav hervorgegangen ist.
Man würde daher erwarten, moj, tvoj, svoj, durch nomi
nale Suffixe gebildet, werde auch nominal declinirt werden.
Dass es jedoch nicht stattfindet, ist entweder dem Umstande
zuzuschreiben, dass es als Pronomen der pronominalen Decli-
nation gefolgt ist, oder es hatte darauf die Endung jz — i einen
Einfluss, indem darin das demonstr. i, je, ja gefühlt wurde.
Mag es sich aber damit verhalten, wie es wolle, Thatsache ist,
dass auch das ähnlich gebildete serb. njej, e, a (ejus f.) in
Nationalliedern pronominal declinirt wird.
1 Cf. dobrej statt dobrejüs; das .<? erhält sich aber, in dobrejsL statt do-
brejfcsL aus dobrejts-jü.