Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 83. Band, (Jahrgang 1876)

Prusik, 
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dem attributiven Dativ entstellen würde, meistens in ov gunirt 
wird, so werden sie nur von solchen Stämmen gebildet werden 
können, welche die erwähnte Gumrung gestatten; und das sind, 
wie eben gesagt, bloss die t. (a, u)-Stämme, die durchwegs 
masc. sind. Daher erklärt es sich auch, dass im Litauischen 
solche adj. possess. nicht Vorkommen, wogegen es doch, wie 
wir §. 8 sehen werden, eine dem slav. possess. Pronomen gleich 
kommende Form aufweist, was sich daraus erklärt, dass hiebei 
keine Gunirung durchzuführen war. 
Man könnte nun gegen unsere Hypothese über den Ur 
sprung der possess. Adjectiva vielleicht das einwenden wollen, 
dass wenigstens die Adjectiva auf -uj auch von den neutralen 
o-Stämmen gebildet werden müssten. Es ist jedoch immer vor 
Augen zu halten, dass die Adj. auf -uj von denen auf -ovrt 
nicht getrennt werden dürfen, indem sie erst auf speciell sla- 
viscliem Sprachgebiete ihren Ursprung nahmen, wo die Gu 
nirung des in ov in eine viel ältere Periode fällt. Von der 
engen Verbindung der beiden Adjectivformen zeugt auch die 
Erscheinung, dass jene von diesen immer mehr und mehr ver 
drängt werden (§. 7). Dadurch wäre also, wie ich glaube, die 
erste und zweite von den oben gestellten Fragen, die da zu 
sammenfallen, genügend gelöst worden. 
Daher bilden masc., die zu den ä- und i-Stäinmen ge 
hören, ihre adj. poss. wie die fern, derselben Art, z. B. voje- 
vodini, Luöini., papinu., slushmi, sotonin r t, junoshrt; zverimt, 
golabim»; cf. Königinhofer Handschrift: v junosino srdce (pg. 
26 fotogr.), placem holubinym (pg. 20); volanie pastusino (pg. 
5 extr.) u. a. Interessant ist ossletinx vom neutr. osble, das 
für einen vocalischen Stamm auf -i, und somit für Ludwig’s 
anticonsonantische Ansicht zeugen würde. 
Die Bildung der poss. Adj. auf -uj und -ovz geht also 
Hand in Hand mit der Bildung der dat. auf -u und -ovi, und 
sobald ein Subst. aus dem regelmässigen Geleise kommt und 
neben dem ihm in den meisten Fällen nicht zukommenden dat. 
auf -u einen sonst nicht zulässigen gunirten auf -ovi zu bilden 
anfängt, hat es von dem Augenblicke an ein Recht auf ein 
poss. Adj. auf -uj und -oos; und das gibt für ein und denselben 
Ursprung der beiden Formen ein sehr gewichtiges Zeugniss ab. 
Das Gesagte gilt im Böhm, von Wörtern wie sluha, vojevoda,
	        
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