Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 83. Band, (Jahrgang 1876)

Xenopliontische Studien. 
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befriedigende Erklärung. Vor Allem fehlt in dem ersten Satze 
das Subject; es mit Herbst (Bernburger Progr. 1827, S. 18) 
aus dem Folgenden zu ergänzen halte ich für eine bare Un 
möglichkeit. Es bleibt also nichts übrig als mit Weiske und 
Wyttenbach (zu Plat. Phaed. p. 157 und Plut. VI, 1, 692) 
zi'ica t'o xpäp.p.uov zu schreiben. Der folgende Satz enthält offen 
bar eine Begründung des Vorausgehenden; er wird daher mit 
Wyttenbach durch o ye angeschlossen werden müssen, wenn 
man nicht etwa annehmen will, dass Xenophon das Subject 
wiederholt und etwa w? t'o xpcpp.uov ye geschrieben hat. Nun 
bleibt aber noch ein Bedenken, das Mosche, Lange und 
Schneider angeregt haben. Wenn die Stellung von cttov und 
xox'ov richtig ist, dann sagt Sokrates dasselbe, was in dem von 
Nikeratos citierten homerischen Verse steht. Das ist aber un 
denkbar. Bei Homer steht äjwv II. XI, 630 in einer eigen- 
thümlichen Bedeutung ,Imbis‘, Sokrates aber fasst es hier in 
seiner gewöhnlichen ,Zukost'. Er kann daher nicht sagen: ,die 
Zwiebel sei in der That ein ciiov, weil sie nicht bloss das 
Brod, sondern auch den Wein schmackhafter macht', sondern 
umgekehrt: ,weil sie nicht bloss, wie Homer sagt, den Wein, 
sondern auch das Brod schmackhafter macht'. Damit ist also 
ein neues Moment eingeführt und ein passender Uebergang 
zu den folgenden Worten: ei §s 8i] touto xai p.exa SeTxvov 
Tpo)?op.eOa gebildet, aus welchem klar hervorgeht, dass hier nicht 
xoxov, sondern ctfxov der betonte Begriff ist. Ueber die xpop.p.ua 
als Zukost zum Brode vergleiche man Arist. Eq. 600, Ach. 
1099 und andere Stellen bei Hermann Privatalt. 3, 12. Dar 
nach muss man mit Schneider die beiden Wörter umstellen. 
— IV, 45 kann sich oüxw xexaioeupevo<; nicht ohne eine begrün 
dende Partikel an das Vorhergehende anschliessen. Cobet 
schreibt daher o&tw yap xex. Vielleicht liegt noch näher w? 
oüxw, da der Ausfall des <oc vor oüxw wol begreiflich ist. — 
Die Worte IV, 57 Oüxoüv gv piv ti eaxtv ei; t'o äpeoxeiv ex xoo xpe- 
xouaav e^siv ayjGVi za't xpi/wv zal eaOijxoi; können nicht richtig 
überliefert sein. Man begreift weder die Construction xi ioxtv 
zlq x'o . . für welche Niemand bisher eine Belegstelle beige 
bracht hat, noch versteht man, warum Xenophon hier ex xou 
geschrieben hat und wie sich dies zu den anderen Worten 
fügt. Was den ersten Anstoss anbelangt, so wird nichts ge-
	        
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