Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 78. Band, (Jahrgang 1874)

Müller. Armeniaca. 
425 
Armeniaca. 
IV. 
Von 
Dr. Friedrich Müller, 
Professor an der Wiener Universität. 
A. TTeber u, das Zeichen der zweiten Person singularis 
am Verbum. 
Das n als Zeichen der zweiten Person singulär, ist inner 
halb des Armenischen als einer eränischen Sprache insofern 
eine auffallende Erscheinung, als die schwachen Verba, welche 
hier allein in Betracht kommen können, das altindogerma 
nische Zeichen -si der zweiten Person, welches unserem « zu 
Grunde liegt, nach einem den Charakter der eränischen Spra 
chen mitbegriindenden Lautgesetze in den beiden alteränischen 
Dialekten, welche uns vorliegen, nämlich im Altbaktrischen 
und im Altpersischen der achämenidischen Keilinschriften be 
reits zu -hi umgewandelt haben. Armen. /■/./>/•" (beres) ,du 
trägst' = altbaktr. barahi, altpers. *barahi (nach den Con- 
junctiven bavälii, parikarähi gebildet), altind. bharasi. 
Es ist offenbar, dass das armenische [iL/iLu (beres) un 
möglich auf die alteränische Form barahi zurückgehen kann, 
d. h. dass die alteränische Form barahi im Laufe der Zeit 
einerseits zu der im Altbaktrischen und Altpersischen vorkom 
menden identischen und weiterhin in den jüngeren Dialekten 
zu jjjvj (bare, jetzt gesprochen hart) verschliffenen Bildung, 
andererseits zum armenischen /./,/</,« (beres) sich entwickelt
	        
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