Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 78. Band, (Jahrgang 1874)

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Vogt. 
kann eine Gestalt annehmen, wodurch der nächste Gegenstand 
der Ethik in Frage gestellt wird, womit diese Blätter began 
nen. Gewiss gibt jeder einen Werthunterschied der Personen 
zu, einen der Blumen und Weine . aber bei der Frage nach 
dem nächsten Subject dieser. Werthbestimmungen ist’s mit 
der Einstimmigkeit schon vorbei! Herbart erklärt Prädicate 
jener Subjecte (nämlich das Wollen, den Geruch, Geschmack,) 
als das, dem zunächst jene Werthbestimmungen gelten; Andere 
werden bei jenen Subjecten (Personen, Blumen, . . . .) stehen 
bleiben (nicht zugeben, dass jene Prädicate zwischen diesen 
Subjecten und den Werthbestimmungen stünden) noch Andere 
die Werthbestimmung in einer (der Herbarts) entgegengesetz 
ten Richtung forttragen, z. B. den Werth der Person auf deren 
reelles Substrat hin (auf die ursprünglich höhere Natur der 
Seele, der Weltsubstanz, . . .). Der Skeptiker, Mystiker . . wird 
diessfalls keinerlei Feststellung zugeben. Was hiegegen, nament 
lich ohne Voraussetzung von Metaphysik auszurichten? Lässt 
sich nicht auch sagen : Allerdings komme nicht dem A selbst, 
sondern nur mittels B, wegen seiner Beziehung auf B, ein 
Werth zu? 
Ein Gradunterschied des Gefallens 1 kann ja schon in der 
Natur der ästhetischen Verhältnisse liegen; so z. B. consonirt 
die Quinte vollkommen als . . . 
Exponenten der ästhetischen Willensverhältnisse? 2 
3. (Zur Ideenlehre.) Da der Inhalt der ,Einsicht' (des 
einen zur Idee der inneren Freiheit 3 führenden Verhäitnissglie- 
des) keineswegs gleichgiltig, aber doch unbestimmt ist, wie 
kann sie Glied eines ästhetischen Verhältnisses werden, als 
welches sie ja ein völlig Aufgefasstes, bestimmt Vorgestelltes 
sein müsste? 
1 Vgl. Werke. Bil. VIII. S. 16, wo Herbart von Graden des Bewusstseins, 
der Annehmlichkeit oder Widrigkeit spricht. Der Herausg. 
2 ,Zur Logik 1 S. 16 sagt Lott: ,P (Priidicat) spricht das Verhalten der 
den Grund (= Subject) bildenden Gedanken aus, ist der Ausdruck (Expo 
nent) ihres Verhältnisses 1 . Nach Herbart (a. a. O. S. 19) soll der Ex 
ponent anzeigen, welche Abänderung ein Glied des Verhältnisses in das 
andere übergehen mache, und weil dadurch zerstückt würde, was zu- 
sammenbleiben müsste, so solle das (ästhetische) Verhältniss nicht durch 
seinen Exponenten begriffen werden dürfen. Der Herausg 
3 Werke, Bd. VIII. S. 33—36. Der Herausg.
	        
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