Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 77. Band, (Jahrgang 1874)

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Miklosich. 
unmittelbar mit der Wurzel verbinden; unter diesen bildet vemi 
ich weiss, mit Ausnahme des Imperativs und der vom Prae- 
sensstamm entspringenden Participien alles Übrige aus dem 
durch den sanskritischen Charakter der zehnten Classe erwei 
terten Stamm, mit der slavischen Zusammenziehung von aja 
zu e, und es liegt am Tage, dass das zweite e des Imperfects 
ved-e-ahx ich wusste identisch ist mit dem des Aorists ved- 
e-hx, des Part, praet. act. I. ved-e-vx, II. ved-e-lx, des Inf. 
ved-ö-ti und Sup. ved-etx. Die übrigen Verba der classen- 
vocallosen Conjugation zeigen den Charakter der sanskritischen 
zehnten Classe in Gestalt von e nur im Imperfect, nicht aber 
ausserhalb der sanskritischen Specialtempora, daher z. B. jad- 
e-ahx edebam, gegenüber dem sanskritischen Imperfect des 
Causale äd-aja-m, aber im Aorist jad-o-hx (o als Bindevocal), 
Inf. jas-ti, Sup. jas-txh Nach Bopp ist also neseahx ferebam 
so zu erklären, dass nes, Inf. nes-ti, vor allem in die dritte 
Classe, natürlich zweiter Gruppe übergeht: nese, woraus durch 
Anfügung von ahx — neseahx entsteht. Es ist nun richtig, 
dass es Verba der ersten Classe gibt, die in die dritte Classe 
übergehen; die mit dieser Veränderung der Form verbundene 
Veränderung der Bedeutung würde zu Bopp’s Erklärung in 
so ferne ganz gut passen, als dadurch Verba perfectiva durativ 
werden; allein da das e stets an das Infinitiv- (Verbal-), nicht 
an das Praesensthema gefügt wird, so lässt uns die Erklärung 
bei Formen wie bereahx im Stiche, da wir neben lezati aus 
lezeti (Praesensthema lege), neben sedeti (Praesensthema sede) 
ein bereti nicht annehmen können, und diess um so weniger 
als ber^, brati kein perfectives Verbum ist. Weniger lässt 
sich gegen bija mit dem Inf. bijati einwenden, da a-Formen 
regelmässig von den Themen aller Verba abgeleitet werden 
können, obgleich aus bi-e gleichfalls bija entsteht. Was hval- 
ja-ahx anlangt, so muss von hval-e-hx abgesehen werden, da 
der Aorist hval-i-hx lautet; es ist ausserdem schwer einzu 
sehen, wie der Charakter der zehnten Classe, aja, der mit dem 
Charakter der Causalform identisch ist, temporale Function 
annehmen könne. Bopp hätte auch hier wie bei bi zu einer 
a-Form seine Zuflucht nehmen können, die vom praefixix-ten 
hvali sehr häufig vorkommt: hvalja-ahx.
	        
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