Kaufmann. Die Theologie des Bachja ihn Patricia.
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Die Theologie des Bachja ibn Pakuda.
Von
David Kaufmann.
Das Leben Baclija’s.
Von dem Verfasser der ,Herzenspflichten' ist ausser
seinem Buche wenig mehr als der Name auf die Nachwelt ge
kommen. Dass er Bachja 1 ben Josef ibn Pakuda 2 geheissen,
ist fast das Einzige, was wir mit Sicherheit über ihn wissen.
Wo und wann er geboren wurde, wo und wann er sein Werk
verfasste, 3 es ist uns nichts Bestimmtes darüber überliefert
1 Selbst der Name ist, was die Aussprache an betrifft, streitig. Munk (Me-
langes 482, 8) entscheidet, sich, gestützt auf die Schreibung des Namens
bei spanischen Autoren, für die Aussprache: Bachja, wiewohl hergebrach
ter Weise der Name gewöhnlich Bechai geschrieben und gesprochen wird
Für die Richtigkeit der Ausspräche: Bachja scheint die Analogie des
Namens K^IT Jachja zu sprechen.
2 Dass Pakuda Familienname war, hat Sachs (die religiöse Poesie der
Juden in Spanien S. 274, 1) durch anderweitige Nachweisung des Namens
wahrscheinlich zu machen gesucht.
3 In dem arabischen Auszuge aus den ,Herzens pflichten 4 , über den im
Orient (1851, Lb. 787—749) eine Mittheilung gegeben ist, findet sich
zwar in dem Epigraph des Werkes die Angabe: flfcHpfc 'HSTO
p"B*? tÜ''"ltPn MStSD woraus als Abfassungszeit der ,Herzenspflichten 4
das Jahr 1040 sich ergiebt, jedoch bestimmt die Entschiedenheit der
Behauptung ohne Anführung einer Quelle nur zur Bezweiflung ihrer
Richtigkeit und Pinsker geht zu weit, wenn er (a. a. O. S. 788 Anm.)
darüber sagt: ,So lernen wir nebenher die Zeit genau kennen, in welcher
das Buch rvoabn niairt abgefasst worden, neralich W1» X 1 = 1040‘.
Die Verlässlichkeit dieser Angabe hat auch Steinschneider bereits be
zweifelt (Jewish Literature 297, A. 20).