708
Pfizmaier. Der Geisterglaube in dem alten China.
blieb ausserhalb der Thüre stehen. Yae fragte sie, warum sie
dieses thue. Sie sprach: Du hast die Absicht, mich zu tödten. —
Yao sprach: Ich habe diese nicht. — Er rief sie inständig,
worauf sie eintrat. Yao war in Gedanken unwirsch, doch bei
seiner Unwirschheit konnte er es im Herzen nicht über sich
bringen. Gleichwohl hackte er nach ihr und verletzte ihren
Schenkel. Das Weib ging sogleich hinaus und trocknete mit
neuen Seidenfäden das Blut ab. Als es auf den Wegen endlich
hell wurde, liess er sie durch Menschen aufsuchen und ihre
Spur verfolgen. Man gelangte zu einem grossen Grabhügel.
Zwischen den Bäumen befand sich ein stattliches Weib, das von
Gestalt einer Lebenden glich. Sie trug ein Hemd von grünem
Atlas und ein zweitheiliges Kleid aus mennigrothem Brocat. Sie
hatte einen Schenkel verletzt und trocknete mit den in dem zwei
theiligen Kleide enthaltenen neuen Seidenfäden das Blut ab.
\