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Pfizmaier.
zu ihm: Der Gebieter des geehrten Vorrathshauses hielt mein
Thor nicht für niedrig. Vor Kurzem erhielt ich ein Schreiben,
worin gesagt wird, dass ich für dicli ein kleines Mädchen suchen
solle, um sie mit dir zu vermählen. Desswegen ging ich dir
entgegen. — Sofort zeigte er Tschung das Schreiben. Obgleich
Tschung zur Zeit, als sein Vater starb, noch klein war, er
kannte er doch die Handschrift des Vaters. Er schluchzte
sofort und weigerte sich nicht mehr. Jener forderte sogleich
das Innere mit den Worten auf: Der Jüngling von dem Ge-
schlechte Lu ist gekommen. Man kann dem jungen Mädchen
auftragen, dass es sich schmücke. — Als der Abend dämmerte,
meldete das Innere, dass das junge Mädchen geschmückt sei.
Endlich sagte der Mann des Geschlechtes Thsui zu Tschung:
Du kannst zu dem Osten hinkommen. — Das Weib des Man
nes von dem Geschlechte Thsui stieg von dem Wagen, stand
an dem Ende des Teppichs und verbeugte sich.
Hierauf waren drei Tage zu Ende. Der Mann von dem
Geschlechte Thsui sagte zu Tschung: Du kannst heimkehren
und dich entfernen. Wenn die Tochter einen Knaben gebärt,
so werde ich ihn dir zurückschicken. Wenn sie ein Mädchen
gebärt, so werde ich es behalten und aufziehen. — Er forderte
das Aeussere auf, in einem geschmückten Wagen den Gast zu
begleiten. Tschung verabschiedete sich jetzt und trat aus. Als
er zu Hause ankam, sah ihn seine Mutter und fragte ihn um
die Ursache seines Ausbleibens. Tschung legte in seiner Ant
wort den ganzen Sachverhalt dar.
Vier Jahre später, im dritten Monate des Jahres, blickte
Tschung auf das Wasser herab und spielte. Plötzlich sah er
einen Kälberwagen, der bald untersank, bald schwamm. Hierauf
erreichte er die Uferhöhe. Die vier Sitze waren sichtbar, und
Tschung ging hin und öffnete ihn. An der rückwärtigen Thüre
des Wagens sah er die Tochter des Geschlechtes Thsui, die
mit einem dreijährigen Knaben spielte. Die Tochter nahm das
Kind in die Arme und gab es Tschung zurück. Ferner gab
sie ihm eine goldene Schale. Sie ward dann plötzlich unsichtbar.
Tschung bestieg später einen Wagen und fuhr auf den
Markt, um die Schale zu verkaufen. Er hoffte, dass sie Jemand
erkennen werde.' Eine Sclavin erkannte diese Schale. Sie kehrte
zurück und meldete in einem grossen Hause: Auf dem Markte