Pfizmaier.
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abgezehrt und schwach. Ich war nicht im Stande, mir zu
helfen. Ich wollte mich in den nebenanliegenden District be
geben und den Taffet verkaufen. Ich miethete von einem in
demselben Districte wohnenden jungen Manne, dessen Name
Wang-pe, einen Wagen und ein Gespann Rinder. Ich lud den
Taffet auf und bestieg den Wagen. Tschi-fu erfasste die Zügel.
Wir gelangten im vierten Monate des vorigen Jahres vor das
Einkehrhaus. Es war um die Zeit Abend, die des Weges
ziehenden Menschen waren verschwunden, und ich getraute
mich nicht, wieder vorwärts zu gehen. Ich hielt daher an.
Tschi-fu bekam plötzlich Bauchschmerzen. Ich begab mich
daher zu dem Gebäude des Aeltesten des Einkehrhauses und
bat um zubereiteten Trank und Feuer. Allein der Aelteste
des Einkehrhauses, ein Mann, dessen Name Si-scheu, erfasste
ein Messer und eine Hakenlanze, kam an die Seite des Wagens
und fragte mich: Woher kommt die vornehme Frau? Was für
Gegenstände sind es, die auf den Wagen geladen wurden? Wo
ist der Mann? Warum reist man allein? — Ich erwiderte:
Warum fragst du? — Scheu ergriff meinen Arm und sprach:
Die jungen Leute lieben es, wenn man Schönheit besitzt. Es
ist zu hoffen,- man kann sich dessen erfreuen. — Ich ward von
Furcht befallen und erwiderte nichts. Scheu ergriff sofort das
Messer und brachte mir unter den Rippen eine Stichwunde
bei, an der ich auf der Stelle starb. Er stach ferner Tschi-fu
und auch dieser starb. Scheu grub die Erde unter dem Stock
werke auf und begrub uns gemeinschaftlich, mich unten, die
Selavin oben. Er nahm die kostbaren Gegenstände und ent
fernte sich. Er tödtete die Rinder und verbrannte den Wagen.
Die Naben des Wagens und die Knochen der Rinder befinden
sich aufgehäuft in dem östlichen Brunnen des Einkehrhauses.
Ich bin bereits gebrochen und gestorben, mein Schmerz rührt
den erhabenen Himmel, ich habe nichts, wo ich es anzeigen
könnte. Desswegen komme ich und wende selbst mich zu dem
Gebieter, dem erleuchteten Gesandten.
Schang sprach: Wenn ich jetzt hervortreten wollte, wie
würdest du es beweisen? — Das junge Weib sprach: Ich trug
obere und untere weisse Kleider, Schuhe von grünen Seiden
fäden, was alles noch nicht verfault ist. Mein Geschlechtsnarae
ist Su, mein Name Ngo. Ich wünschte, dass man sich in der