Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 68. Band, (Jahrgang 1871)

Homerische Studien. 
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der dieser Einreihung sich nicht fügte, wenigstens zu ver 
zeichnen, hätte Spitzner nicht unversucht lassen sollen; statt 
dessen erhalten wir ein nach den verlängerten Endungen (a 
«v ap s ev £c sp t tv ic o ov oc u uc uv) geordnetes Verzeichniss 
von Stellen. 
Schon die scharfe Trennung der beiden grossen Gruppen, 
ich meine die Verlängerung der vocalisch auslautenden Silben 
vor einfachem consonantischen Anlaut und der auf einen Con- 
sonanten auslautenden vor vocalischem Anlaut, hätte nothwendig 
zu fruchtbaren Erwägungen führen müssen, wie sich dies in 
der nächsten Behandlung, welcher C. A. J. H offmann 
(Quaestiones Homericoe, p. 97 ff., Clausthal 1842) den Gegen 
stand unterzog, schlagend zeigt. Hier wird für die erste Gruppe 
die etymologische Erklärung in ihrer ausschliesslichen Geltung 
behauptet. Die geringe Zahl der mit Liquiden beginnenden 
Wörter, vor denen Längung kurzer Silben eintritt, muss zu 
der Zeit, als die Gedichte entstanden, mit zwei Consonanten 
angelautet haben, oder wenigstens der erste, im Schwinden 
begriffen, muss eine damals noch fühlbare Nachwirkung in der 
Aussprache gehabt haben. Für einige dieser Wörter ist Hoff- 
mann der Nachweis gelungen; die consequcnte Durchführung 
dieses Principes führte aber zu etymologischen Ungeheuerlich 
keiten, die kein vorsichtiger Forscher heute mehr vertreten 
möchte. Und gerade bei jenen Wörtern, welche die Längung 
zumeist im Gefolge haben, wie p-systc, p-syotpov, steht der von 
Haus aus einfache consonantische Anlaut ausser Frage. Für 
die andere Gruppe von Fällen wird die Kraft der Arsis 
geltend gemacht und daraus für die in der Thesis erschei 
nenden Dehnungen eine wichtige Folgerung gezogen, die 
nicht immer die genügende Beachtung gefunden hat, p. 98: 
Quae igitur vel in tliesi producuntur terminätiones, hm, si vera 
est lectio, aut longae sint necesse est, aut ancipites. Nicht wohl 
aber wird sich, was über das Stärkeverhältniss der einzelnen 
Arsen gesagt wird (p. 102 f.), vor der Gesammtzahl der Fälle 
behaupten können. Den anderen Erklärungen, wie der Inter- 
punetion, auf welche G. Hermann nicht wenig Gewicht 
legte, wird jeder Werth abgesprochen, p. 103: nec interest 
utrum sit interpunctio nec ne. In gleichem Sinne führt Ahrens 
im Rhein. Mus. II168 über einen Theil der Frage, ,die Ver-
	        
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