Phillips
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3. Wenn das bask. lekhua wirklich aus dem lat. locus lierzu-
leiten ist, so wäre dies ein Beispiel einer Wandlung des lat. o in
bask. e.
4. Häufiger ist die Erweiterung des o in oi, welche in dieser
Weise in den romanischen Sprachen nicht vorkommt. So ist lat. leo,
bask. leoin oder lelioin, solus: choil. Die französischen Wörter
aumöne, raton, rigole lauten baskiscli: amoin, (ar)ratoin, (arjroil.
5. Auch in u wandelt sich o, wie sich dies in khuma — coma
zeigt. Insbesondere gestaltete sich das lat. con- im Baskischen zu
kum-, z. B. conversalio zu kumbersa, eonvertere zu kumbertitu.
6. Für den Übergang des franz. o in bask. au gibt das franz.
Wort Huguenot als bask. Hignnaut ein Beispiel.
U. ‘O
1. Die baskischen Wörter mundu, muru und mutu entsprechen
den lateinischen mundus, murus und mutus, und zeigen somit den
Fortbestand des u.
2. Verwandlung in i findet sich in makhila für baculus, in bilos
für vellus.
3. Daneben findet sich Übergang des u in o; z. B. humor: omo-
rea, pilula: pirola, Augustus: Abozton.
4. Franz, u geht ebenfalls in i über; so in Huguenot, bask .Hignnaut.
Ae. >=)
1. Der Diphthong ae findet sich im Baskischen nicht wieder,
sondern geht in ai über; so ist aire das lat. aer 1S ). Auch hat das
Bask. das lat. Wort aequalis in der span. Form higual recipirt.
2. Ein Übergang des ae in u stellt sich in dem Worte burfiditi
entgegen, welches einen Menschen von übermässigem Selbstvertrauen
bedeutet und wohl von dem lat. praefidens herzuleiten sein dürfte l4 )-
1 *) Diez a. a. 0. S. 141 u. ff.
12 ) Diez a. a. 0. S. 147.
13 J S. oben S. 244.
S. Chaho, Dietionnaire v. Burfiditi.