Phillips. Über das lateinische und romanische Element etc. 239
Über das lateinische und romanische Element in der
baskisehen Sprache.
Vom w. M. Hofrath Dr. G. Phillips.
1.
Einleitung.
Wir würden dieser Abhandlung, welche sich zunächst auf die
Lautlehre der baskisehen Sprache, in so weit diese fremde Elemente
in sich aufgenommen, bezieht, gern eine weitere Ausdehnung und
ihr demgemäss die Überschrift: „das indogermanische (arische)
Element in der baskisehen Sprache“ gegeben haben, wenn zu den
vielen Lücken in unserm Wissen nicht auch der Mangel einer nähei’en
Bekanntschaft mit dem Keltischen gehörte. Die Untersuchung über
die Einwirkung des Keltischen auf das Baskische müssen wir daher
den Fachmännern überlassen, und uns auf das lateinische, beziehungs
weise romanische Element in dieser Sprache beschränken. Die in
einer besonderen Abhandlung mitgetheilte Lauretanische Litanei
liefert schon einen Beweis davon, wie weit die Latinisirung in dem
Wortschätze der baskisehen Sprache vorgeschritten ist 1 ); einen
andern bietet das Fragment eines Dictionnaire’s von Chaho 3 ), wel
ches auf vierhundert und vierzig Folioseiten, deren jede in drei
Columnen getheilt ist, nichts anderes als nur lateinische und roma
nische Wörter zeigt, welche in die baskische Sprache Aufnahme ge
funden haben.
') S. die Abhandlung: Eine baskische Sprachprobe (S. 19 u. 1).
2 ) Vergl. die angeführte Abhandlung. S. 23 Note 2.