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P f i z m a i e r
hungernd Tagelang umher und erreichte eine Felsenhöhle. Daseihst
traf er den Frühgebornen yon dem Geschlechte Siin. Dieser hiess
ihn die Aussaat von Roggen und Hanf erlernen, fegen und Dienste als
einherjagender Bote verrichten. Nach vier Jahren theilte ihm der
Frühgeborne seinen Weg mit. Jener gebrauchte später das Mennig-
roth und verschwand als Unsterblicher.
Tung-wei-ti war ein Mensch von unbekannter Herkunft. Gegen
das Ende der Zeiten des Kaisers Wu von Tsin befand er sich in dem
weissen Landestempel von Lö-yang. Er schlief daselbst auf blosser
Erde. Seine Kleider waren zerrissen, ein verschlang gewöhnlich einen
Stein und nahm Tage hindurch keine Nahrung zu sich. Bisweilen
bettelte er auf dem Markte und verrichtete Dienste als Taglöhner.
Die Menschen gingen bisweilen hin, um ihn zu sehen, er aber sprach
ebenfalls nicht mit ihnen. Zu Zeiten veröffentlichte er Gedichte. Nie
mand weiss, wo er sein Lehen beschloss.
Siao-sse lebte zu den Zeiten des Fürsten Mo von Thsin. Er blies
gut die Schalmei und verstand es, den Pfau und den weissen Schwan
hervorzubringen. Die Tochter des Fürsten, deren Mädchenname Lung-
yö, liebte ihn und er nahm sie zur Gattin. Er lehrte hierauf Lung-yö
den Gesang des Paradiesvogels verfertigen. Nachdem er zehn Jahre
zugebracht, erschienen Paradiesvögel und hielten an. Der Fürst er
richtete für sie die Erdstufe des Paradiesvogels, und die beiden Gatten
nahmen auf deren Höhe ihren Aufenthalt. Nach einigen Jahren ver
schwanden sie als Unsterbliche. Die Menschen von Thsin erbauten da
her für sie den Tempel des Mädchens des Paradiesvogels. In dem
Palaste von Yung hört man in den Geschlechtsaltern den Ton der
Schalmeien.
Der Geschlechtsname und der Name des Fürsten des Flussge
bietes sind Niemanden bekannt. Zu den Zeiten des Kaisers Hiao-king
von Han erbaute er eine Strohhütte in dem Flussgebiete. Er las be
ständig die Bücher Lao-tse's. Kaiser King liebte die in ihnen enthal
tenen Sprüche. Dabei konnte er sich etwas nicht erklären. Er hörte
von dem Fürsten und befragte ihn darüber. Dieser gab dem Kaiser