Strobl. Reiseber. üb. d. in Niederösterr. angest. VVeisthümer - Forsch. 341
Reisebericht über die in Niederösterreich (Viertel
ob und unter dem Wienerwalde) angestellten
W eisthümer-F orschungen.
Von Joseph Strobl.
Während die anderen deutschen Provinzen Österreichs noch
grösstentheils unausgebeutet waren, hatten bereits in Niederöster
reich Kaltenb aecks, v. Meillers und Zahns Bemühungen ein
reiches Materiale von Weisthümern angesammelt. Besonders des
Letzteren Verdienst ist es, im Archiv für Kunde österreichischer Ge
schichtsquellen (Bd. XXV, S. 7. ff.) eine übersichtliche Zusammen
stellung des Vorhandenen <) gegeben zu haben.
Von vorne herein also musste eine Durchforschung Nieder
österreichs zu dem Zwecke blos auf Ergänzung und Vervollständi
gung ausgehen. Ein Ubelstand, besonders bei den von Kaltenbaeck
mitgetheilten, war der fast gänzliche Mangel einer Quellenangabe,
woher er die Stücke genommen. Die meisten derselben sind aller
dings in den Besitz der k. k. Hofbibliothek in Wien übergegangen,
viele andere sind mir aber bis jetzt noch unentdeckt.
Mein Ausflug erstreckte sich auf Bruck a. d. Leitha, Petro
nell, Deutsch-Altenburg, St. Pölten, Pottenbrunn, Her-
zogenburg, Treismauer, Göttweich, Wiener-Neustadt,
Katzelsdorf, Urschend orf, Neunkirchen.
Alles, was mir am Wege lag zu durchsuchen war einerseits
aus Rücksicht für die daran zu wendende Zeit, ferners bei dem Um-
1 ) Das daselbst S. 78 abgedruckte Bruchstück eines Weisthumes von Gumpolds
kirchen ergänzt in willkommener Weise das für die Akademie copierte Original,
dessen erstes durch einen Zufall getrenntes Blatt eben jenes ist.
23 *