Laurenlii Vallae opuscula tria. I.
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von Venedig einlangenden für Valla schmeichelhaften Antworten ver
öffentlichte er in dem Antidotum IV.
Als ihm endlich Poggio' s Invectiva secunda zu Händen gekommen
war, entschloss er sich auf Andringen seiner Freunde, diese eine —
und auf mehr bezieht sich sein Antidotum IV nicht — noch zu beant
worten (p. 326); er that es (nach p. 342) ein Jahr später als jene
herausgekommen, womit für die Abfassung des Antidotum IV das
Jahr 1433 gewonnen ist, und dieses Datum lässt sich überdies durch
mehrere in ihm selbst enthaltene Angaben sicher stellen und enger be
grenzen. Indem Valla p.3Sl die von Poggio gegen sein Lehen in Pavia
geschleuderte bösartige Verleumdung abwehrt, schreibt er: verum ut
credatur tibi fabella, non affers testes vivos praesentesque loannem
Campesium, qui nudius tertius creatus est episcopus Placentinus,
qui Papiae in patria sua me novit, non episcopum Atrebatensem
tune abbatem et auditorem meum, non Ioseplium Brippium papalis
regesti praesidem, non Maphaeum Vegium papae dratarium °), non
Candidum collegam tuum, quos tres in libris de vero bono in ea urbe
conditis feci loquentes, non alios plurimos, sed mortuum, sed eum
qui postquam Papia in concilium Basiliense iam archiepiscopus Me-
diolanensis profectus est, te numquam vidit, sed eum qui ante me
ex ea urbe discessit etc. Auf den episcopus Atrebatensis und den
Iosephus Bripius werde ich, um diese Erörterung nicht zu unter
brechen, besonders zurückkommen, da ihre Nennung für die Datirung
des Antidotum IV zwar nichts ergibt, für sie selbst aber aus der
hiesigen Erwähnung einiges zu gewinnen ist. Was aber den Ioannes
Campisius, Aeneas Sylvius’ Freund, betrifft, so entnehme ich aus
Ughelli Italia sacra II p. 289, dass derselbe Papiensis ecclesiae
cantor sublectus Placentinus episcopus est 14S3, 10 Kal. Ap^ilis
(23. März). Der Umstand ferner, dass Valla den P. Candidus Decem-
brius 7 ) den Collegen Poggio’s im Secretariat nennt — Valla seihst
6 ) Soll datarium heissen: über die Bedeutung- dieses Amtes an der Curie
gibt Marini Auskunft Archiatripontificiil p. 274 fg.
7 ) Den Candidus Decembrius hatte nach Marini Archiatri pontif. II p. 147
Pabst Nicolaus V. am 7. Mai 1450 zum Secretiir ernannt, und am 15.
messoloin eserchio: womit zwar nicht iin Widerspruch, aberauchnicht recht
in Übereinstimmung ist, dass Franciscus Barbaras in einem Briefe Venetiis
pridie Kal. Malus MCCCCLIll (Epistolac Fr. B. p. 315 fg.) dem Candidus
dazu Glück wünscht, dass er von Mailand weg in den sichern Port bei