Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 56. Band, (Jahrgang 1867)

Die neuesten Leistungen der engl. Missionäre etc. 
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Werkes in der weiteren Ausführung desselben auf die als wün- 
schenswcrtli erkannten Neuerungen, besonders was die Abschaffung 
der chinesischen Zeichen betrifft, nicht eingegangen, er hat gleich 
seinen Vorgängern die Wörterschrift überall vollständig angewendet, 
die Schriftsprache und die Umgangssprache gesondert behandelt, 
dabei der, für den mündlichen Verkehr so wichtigen Accentuation 
eine besondere Sorgfalt gewidmet und das System der gesprochenen 
Sprache durch einige Entdeckungen bereichert. 
Die von dem Reverend Herrn L. für das neue System d. i. die 
Anwendung europäischer Schrift, angeführten Gründe sind allerdings 
sehr überzeugender Art und es kann gegen dieselben nur ein einziges, 
in dem Nachstehenden noch zu nennendes gewichtiges Bedenken, 
das jedoch alles Übrige aufwiegt, geltend gemacht werden. 
Der Herr Verfasser seihst deutet die Schwierigkeiten an, mit 
denen er bei seiner Ankunft in China zu kämpfen hatte, und bemerkt 
ziemlich treffend, dass er, wenn er eine der damals vorhandenen 
Grammatiken benützt hätte, sich in der Lage eines Mannes befunden 
haben würde, der, in London lebend, sich einer französischen 
Grammatik bedienen wollte, um englisch zu lernen. 
Als das einzige Mittel, die ideographischen Zeichen in ein pho 
netisches System zu bringen, wird die Ausbildung der verschiede 
nen Colloquial-Dialekte betrachtet, und um die Möglichkeit der 
Erreichung dieses Zieles zu zeigen, eine Anzahl Ausdrücke- von be 
stimmter Zusammensetzung hingestellt. Zur weiteren Begründung 
werden zahlreiche, allerdings nicht zu bestreitende Thatsachen an 
geführt. Es wird gesagt, dass, wenn ein Herrscher von der Einsicht 
Khang-hi’s bewogen werden könnte, eine Commission von drei oder 
vier Männern in jeder Provinz mit dem Aufträge zu ernennen, die 
Verba nach ihren Präfixen und Suffixen in Classen zu reihen, die zusam 
mengesetzten Nomina und andern Redetheile zu sammeln, wenn ferner 
mit diesem neuen Materiale Bücher geschrieben und in den Schulen ein 
geführt würden, eine einzige Generation hinreichen würde, den Ge 
lehrten die Augen zu öffnen und sie von den Vortheilen zu überzeu 
gen, welche für die Nation aus einem phonetischen System entspringen 
würden, das Jedermann in der kurzen Zeit von ein Paar Monaten 
sich aneignen könnte. 
Dass die Original-Wörterbücher der Chinesen den Colloquialstyl 
beinahe gänzlich vernachlässigen, ist bekannt. Aber auch den von
	        
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