Beiträge' zu Aristoteles Poetik.
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lässt, so möchte die Verderbniss vielmehr in öpaiag zu suchen sein, wofür man
p7 öpoiovg wg (oder xai) lazopiug röcg eruv^Ssig efvat, oder vielleicht auch p.77
opoiovg oi'ag itxzopiag (wie Platon Politeia 590 c Iva xai 6 roioürog ü-ö
öp-oiov ap'/vjrai oiovnep & ßiX-iazog) vermuthen könnte. Doch wage ich nicht
zu entscheiden und lasse der Möglichkeit Raum, dass sich die Überlieferung
durch passende Belege werde schützen lassen. So möchte man z. B. Rhet. III
14 in. rö p.h d-jv xpooipio-j iaziv apy_vj X070U, onep s’v xoiyjusi xpöXo^og xai e’v
avXyjaei npoaiiXtov jravTa 'jap apyal raOr’ sia: xat ofov ödojroivjatg rü inlövri.
T ö p. E v 0 u v jrpoauXtov öftotov r w rü» E’jriÖEixnxwv npoo ipita- xai
•jap oi aüXvjrat xrX. eher umgekehrt tö piv ovv rä» EJrtdsixnxwv xpooipcov
opotov tö KpoavXiai erwarten, entsprechend dem 1415 a 8 folgenden.
Wenn Spengels Blicke zufällig auf die hiesige Stelle fallen sollten s’v afg
ävd*/xvj ovyl puäg xtX., so wird er linden, wie gut die Vorsicht war, mit der er
über die Form ovyi zu p. 1448 b 18 sich ausspricht: sed Aristoteles si recte me-
mini ovyi non dicit. Überdies kann ich Spengein die Versicherung geben, dass,
falls erdarauf achten will, er dieser ihm bei Aristoteles so befremdlich vorkom
menden Form im Organon, in der Metaphysik, Physik, Rhetorik und anderen
Schriften — denn wer registrirt sich dergleichen? — wiederholt begegnen
wird. — Und hier will ich gleich bei dem nämlichen Capitel noch auf ein Beispiel
aufmerksam machen, dergleichen Spenge] zu 1449 b 11 vermisste; r<p de tö
pe'rpov corXoöv e'^eiv xai xxa'/'/zXia'j efvai, ravrv) dia'pEpouatv, wozu Spengel :
'offendit raürv) 5ia<pipovaiv, nutn ita Aristoteles h. 1. pro roürw dixit? equidem
dubito et eerta requiro exempla.’ Ich weiss nicht, ob er als hinreichend certum
wird gelten lassen wollen, was in unserem Capifel steht 1459 a 30 xai zaiiz-p
Seaniaiog av oavsivj .. rfi p.vpjs töv xöXepov . . sxiye'.pyjaat ttoseiv öXov. Oder
um bei demselben Verbum (dtayspsiv) zu bleiben, Politik 1334 a 41 ov ravrp
diatpspouai twv aXXwv, rpj p:X vopuijEtv xrX. Übrigens ist meines Erachtens die
ganze Behandlung jener Stelle im 5. Cap. bei Spengel irrig, verlangt aber
eine eingehendere Besprechung, als sie hier der Raum gestattet.
18. (Seite 277.)
1459 a 33 Xtav 7äp av ßi'/ag xai ovx e-javvoxTag e/zeXXev saEffSar vj tü
pvjeäei pETpiä^ovra xavaxsxXs'/pivo-j ztj izoixiXi'a. Der Salz ist eigenthümlich
gebaut: dass von sp.sXXsv (wie für jrEipuxev Beitr. I 49 bemerkt) ein accus, c. inf.
abhängig sein könnte, ist mir unbekannt, und zudem wäre hier die Verbindung
beider Constructionen auffallend genug. Eine andere Erklärung weiss ich nicht
als die, dass aus epsXXsv zu dem folgenden, besser blos durch ein Komma zu
scheidenden Satz ein eösi oder E’xpvjv ergänzt werde, nach der allerdings nicht
ganz zutreffenden Analogie Platonischer Sätze] wie Phaedros 245 d roüro 5e
out’ üxoXXvaSai oute •/i'pjztjäa 1 öuvaröv, vj irdvra töv oüpavöv 7räaav te •jivsaiv
avpxsdoüaav arvjvai, wo aus dem vorangegangenen duvaräv zum folgenden ein
ava^xatöv eVti zu ergänzen ist. Vgl. Platon Politeia 490 a und die dort von
Stallbaum zusammengestellten Beispiele, auch Sauppe zum Protagoras 323 a.
Eine feine und sehr ansprechende Verbesserung zu dieser Stelle hat mir Bur-